Meine strategischen Überlegungen zum „Dividendendepot“

Das Ziel für das neue Depot sind +3% Dividendenerträge nach Steuern p.a. in den ersten zwei, drei Jahren. Danach wird der „Zinseszinseffekt“ seine Wirkung entfalten!

(Zum „Zinseszinseffekt“, siehe u.a. http://www.aktientagebuchblog.de/dividendenzahlungen-nachschlagen.html )

Falls es mehr werden sollte, wird wohl niemand böse sein??) Die Kursgewinne sollten unterm Strich bei +/- Null p.a. liegen??

Ich denke, dass viel mehr in der vor uns liegenden Deflationsphase kaum zu erreichen sein dürfte??
Meine heutige Argumentation: Die Rettungsgelder fließen in die Rettung der Banken. Diese sanieren sich mit dem Geld, das eigentlich in den Wirtschaftskreislauf fließen sollte (bzw. spekulieren damit, um Gewinne zu erzielen, wobei man ja auch an fallenden Kursen “verdienen” könnte! Das wäre dann der “Gag”: Mit den Rettungsgeldern werden die Kurse- um Gewinne zu erzielen- in den Keller getrieben!!??)


Wie gesagt, man muss es vielleicht auch einmal “anders als die breite Masse” durchdenken??

Wenn noch dazu eisern a la Merkel gespart werden soll, werden auch die Bürger immer weniger Geld für den Konsum zur Verfügung haben. Wer kann sich dann die “wunderschönen” neuen Automodelle noch leisten? Hinzu kommt die durch den Eurowahnsinn bedingte Massenarbeitslosigkeit unter Jugendlichen z.B. in Spanien, Italien, GR usw. Wie soll in diesem Umfeld eine Inflation “gedeihen”? Die Preise werden eher sinken, was eine Deflation auslösen wird. Die Immobilenblasen werden platzen, allen voran die chinesische. (Caterpillar als weltgrößter Baumaschinenhersteller rechnet gar bis 2015 mit stagnierenden Gewinnen!!)

Wachstum kann es so kaum geben, was ebenfalls gegen eine Inflation, dafür aber für eine Deflation spräche. Hinzu kommt der Fakt, dass die weltweiten Produktionskapazitäten so weit entwickelt sind, dass jede erdenkliche Nachfrage von heute auf morgen „befriedigt“ werden kann, was ebenfalls gegen eine Inflation spräche. Tatsächlich befinden sie sich doch auf diesem „zu hohen“ Niveau, weil in der „letzten Krisenphase“ keine Kapazitäten abgebaut, sondern sogar mit Milliardenbeträgen erhalten worden sind- durch die Konjunkturprogramme, Abwrackprämien usw. Wo sind denn Überkapazitäten z.B. in der Automobilindustrie abgebaut worden? Selbst GM wurde am Leben erhalten (um Opel zu opfern??).

Wenn man in dieser Phase noch 3% p.a. gewänne, könnte man sich glücklich schätzen.

Wie gesagt, falls es “anders” kommen sollte, dann gäbe es eben noch dazu “anständige Kursgewinne”. Ein langfristiger Gewinn wird das Depot auf alle Fälle werden.

Aber wer ist dazu bereit, langfristig “dabei zu bleiben”, langfristig zu denken und langfristig zu handeln?
Die Börse gleicht eher einem Marathon- als einem 100-Meter-Lauf. Durchhaltevermögen ist gefragt, was aber nicht bedeutet, dass man alle Werte langfristig halten muss, ich denke an die Aktien von Nokia, der CoBa usw. Die Auswahl der Werte wird äußerst wichtig sein, z.B. wurde einst TUI als “Dividendenaktie” gehandelt, dem habe ich nie zugestimmt und gewarnt, TUI deshalb zu kaufen…. Was nützen einem hohe Dividendenerträge, wenn man 20, 30 oder gar 80% Kursverlust erleidet??

Was denken Sie, liebe Leser(innen). Schreiben Sie doch einen Kommentar.

Ganz ohne Leser(innen) könnte ich das „Projekt“ ohnehin lediglich „für mich selbst“ umsetzen.

5 Gedanken zu „Meine strategischen Überlegungen zum „Dividendendepot“

  1. toller Artikel, da endlich mal eine sachlich fundierte Meinung in Richtung Deflation. Viele Analysten und Schreiberlinge machen es sich meiner Meinung nach meist zu einfach.

  2. Bin ein sehr aktiver Leser ihres Tagebuchs und stimme dem ganzen Deflationären Tendenzen zu.Habe mich auch aufgrund dieser Meinung vorerst vom Aktiengeschäft zurückgezogen.Auch meine Novo N. hatte ich rechtzeitig verkauft.

    Doch einen Einstieg erwäge ich 2013 erst dann,wenn Europa einen transparentären Kurs umsetzen kann.

    Den langen Atem haben nicht viele und die Hiobsbotschaften werden m.M. noch kommen.
    Aber ihr Tagebuch werde ich immer weiterlesen und mich daran erfreuen.

    Eine Teilnahme daran wird kommen, aber ich warte ab bis es ruhiger wird….

    Vg

  3. Es könnte aber auch so laufen: Weil immer mehr Leuten bewusst wird, dass keine gescheiten Renditen mit Festgeld u. festverz. Wertpapieren zu erzielen sind, springen immer mehr über ihren Schatten und kaufen Aktien. Entweder direkt oder, weil sie es siich selbst nicht zutrauen, über Fonds/ETFs.
    Gold hat man schon oder will man nicht, weil es keine Zinsen abwirft. Immobilien sind schon recht teuer bzw. man kann nur beispielsweise „kleinere“ Beträge von 50.000 Euro anlegen u. hat keine Lust sich noch mit 100.000 Euro oder mehr zu verschulden.
    Also sind Aktien kein schlechter Ausweg. Und hier vor allem Dividendenaktien. Ich sehe jedenfalls einen Trend dahin. Es werden immer mehr Dividendenfonds aufgelegt. Dies könnte dann zu steigenden Kursen bei Dividendenaktien führen bis hin zur Blase.

  4. @Gordan G.: Novo wird weiter wachsen, das ist die „Apple der Pharmabranche“. Und als dänisches Unternehmen ist der Wert sicherlich auch von Euro-Gegenern gesucht?? Ich bin in dem Fall immer für Teilverkäufe (bei Novo 50%).
    Die Aktie gehört seit 2005 zu meinen Topwerten. Jetzt, wo alle es schon immer gewusst haben wollen, ist es sicherlich richtig, auch einmal Teilverkäufe durchzuführen. Dividendenwerte kaufe ich aber gerne auch bei oder nach „Hiobsbotschaften“, also dann, wenn sie „billiger“ sind.
    Trotzdem kann man sich auch hier „vertun“, Telefonica ist so ein Beispiel. Vor einem Jahr erschien sie mir noch kaufenswert, in diesem habe ich sie von der Liste genommen, einige Monate später wurde dann die Dividende gestrichen bzw. kräftig gekürzt. In jedem Fall muss man bei allzu hohen Dividendenrenditen kritisch sein, dann droht meist eine Streichung oder Kürzung. Die Fundamentaldaten haben es angedeutet. Auch wenn es viele anders sehen: Man muss meiner Meinung nach sowohl Chartanalyse als auch Fundamentalanalyse betreiben.

  5. @ZaVodou: Ja, Blasen wird es geben, dafür werden die Gelddruckmaschinen, aber auch die Angst der Leute sorgen. Allerdings werden die „Baby-Booomer“ in den USA ihre Dividendenwerte jetzt nach und nach verkaufen, was die Ausbildung einer Blase verhindern sollte??

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