Unilever trotzt der „Schwäche in den Schwellenländern“

Zwei Themen bestimmen die kurzfristige Richtung der Börsen seit einigen Monaten (Thema Nummer eins seit mehr als zwei Jahren): Thema Nummer eins bleibt die Frage, wann die US-Notenbank endlich den Leitzins erhöht. Die Befürchtung: Höhere Zinsen sind Gift für die Aktienkurse, da sich die Investoren dann von Aktien abwenden und anstelle von Aktien „sichere“ Zinsanlagen bevorzugen könnten. Höhere Zinsen in den USA würden zudem dazu führen, dass die Investoren Geld aus den Schwellenländern abziehen dürften, was wiederum die Volkswirtschaften dieser Länder unter Druck setzen würde usw. usw. Am Ende könnten die Gewinne derjenigen Unternehmen einbrechen, die einen Großteil ihrer Produkte in die Schwellenländer exportieren…

Das Thema Nummer zwei ist in diesem Zusammenhang die befürchtete „harte Landung“ der chinesischen Volkswirtschaft.

In den letzten Monaten sind besonders Aktien von Unternehmen unter Druck geraten, deren Geschäftsmodelle „irgendetwas mit China“ zu tun haben. Diese „Auslese“ erfolgte (wie immer an der Börse) völlig undifferenziert, nach dem Motto: „Erst handeln, dann nachdenken!“ (Umgekehrt wäre vielleicht besser, doch wenn die Kurse auf breiter Front nachgeben, denkt niemand nach, alle wollen nur noch verkaufen, genauso umgekehrt; steigen die Kurse auf breiter Front, wollen alle dabei sein und springen ohne zu überlegen ins Gedränge… (Siehe meinen Eintrag zum „Tag der Aktie“.)

Wie immer, wenn es nach unten geht, wird der Ton in den einschlägigen Foren rauer.

Wer genügend Argumente findet, dass es weiter abwärts gehen wird, kann „groß punkten“, wer versucht, ein wenig zu differenzieren, als „Daueroptimist“ verspottet, schließlich verschließe der Optimist seine Augen vor der Realität und die ist nun einmal grau und bald schwarz…

Da kann man lesen, dass der erfolgreichste Investor aller Zeiten, Warren Buffett, „einfach nur Glück gehabt habe, da er ‚den Boom der Konsumwerte mitgemacht‘ habe. Dieser Boom sei vorbei…“

(Nun, ich stelle dieser Meinung meine Frage entgegen, ob die Menschen in der Zukunft nicht mehr konsumieren werden und ob immer mehr Menschen auf unserem Planeten nicht immer mehr konsumieren müssen, also essen, trinken, sich kleiden, miteinander kommunizieren, ihre Freizeit gestalten wollen, in den Urlaub fahren, mobil sein wollen usw.)?

Unilever (ein Wert unseres „Dividenden Depots) meldet heute sehr gute Zahlen- und man höre und staune:

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Unilever vor neuem Allzeithoch?

Am 30. März hatte ich in meinem Premium Dienst zu Unilever geschrieben:

„Heute habe ich mir eine Aktie ausgesucht, die uns das oben Skizzierte meiner Meinung nach äußerst anschaulich vor Augen führt:

Die Aktie von Unilever gilt als der „Langweiler“ schlechthin.

Seit anderthalb Jahren kriecht der Aktienkurs vor sich hin, während der DAX oder die „Kursraketen“ (wie z.B. die Commerzbank-Aktie oder Facebook) in den siebten Himmel schießen.

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Langfristig sieht es nicht viel besser aus:

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Sind Aktien wie Unilever oder Nestlé gefährlich?

Mein vor einem Jahr aufgelegtes „Dividenden-Depot“ hat heute ein neues „Allzeithoch“ erklommen (wenn man davon nach nur einem Jahr „Laufzeit“ denn überhaupt sprechen kann).

Immerhin geht es mit dem neuen Depot unterm Strich weiter nach oben- und das trotzdem, dass ich- angesichts des hohen Kursniveaus „guter Aktien“- im Schnitt 40-30% Liquidität gehalten habe. Diese hohe Cash-Quote bremst das Gesamt-Ergebnis aus, logisch. Hinzu kommt der Fakt, dass am Anfang ja noch die Kaufgebühren hinzukommen, die ich in die Performance eingerechnet habe. Aber auch die abgeführten Steuern habe ich eingebucht, wobei ich mir einen Freibetrag von 500 EUR p.a. gegönnt habe, da es ja- Herrn Draghi sei Dank- keine nennenswerten Zins-Erträge mehr auf Tagesgeld, Sparbuch und Co gibt. (netto nach dem Abzug der Inflationsrate, so niedrig jene auch sein mag, ist jedes „seriöse Zinsgeschäft“, aktuell ein Verlustgeschäft!)

Sehr besorgt waren meine Leser(innen) Ende August, als ein Börsen-Experte vor der „trügerischen Sicherheit in Aktien wie Nestlé, Unilever“ und Co gewarnt hat, also jenen Werten, die sich u.a. auch im „Dividenden-Depot“ befinden.

Nun will ich um Gottes Willen keinen Börsenexperten belehren oder gar in Missgunst bringen. „Wir“, die wir uns nun bereits seit einigen Jahrzehnten mit dem Thema Börse beschäftigen, haben erfahren, dass es völlig konträre Meinungen zu den Märkten im Allgemeinen und erst recht zu bestimmten Aktien gibt. Das ist auch gut so. In Bezug auf Nestlé oder Unilever ist das nicht anders. Jeder hat zu diesen Unternehmen seine, sicherlich von der anderer Marktteilnehmer ein wenig abweichende Meinung und alles Andere wäre fast schon gefährlich, kann doch jeder „Markt“ (und nichts Anderes ist „die Börse“) nur dann funktionieren, wenn es unterschiedliche, diverse, völlig konträre Meinungen, Ansichten oder gar Überzeugungen gibt. Wer würde ansonsten schon viel zu viel beispielsweise für eine „Hoffnungs-Aktie“ mit einem KGV von 100, 200 oder gar 1000 bezahlen oder im „richtigen Leben“ für den einen oder anderen „Luxusgegenstand“, dessen bloßer Materialwert gegen null geht?

Was habe ich also meinen Leser(innen) geschrieben, als Antwort auf jene „Warnung“ vor Unilever, Nestlé und Co ?

Es waren am 01.09.13 diese Zeilen:

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Unilever bleibt im Trend: Neues Allzeithoch!

Die Meldung des gestrigen Tages war für mich die, wonach die Nutzung „Sozialer Netzwerke“ angeblich bei vielen Usern Gefühle wie Neid, Missgunst und Unzufriedenheit hervorrufen sollen. Nach dem „Konsumieren“ zu vieler positiver Meldungen seien die User frustriert, so das Ergebnis der Studie. (Schadenfreude dürfte demnach wohl eher zu lange anhaltenden Glücksgefühlen führen ???)

Zum Glück habe ich gestern hier im Blog einen negativen Erfahrungsbericht veröffentlicht…

Ja, es gibt in der täglichen Börsenstunde (mehr sollte man sich nicht antun, das ist und bleibt meine Meinung) auch immer wieder Negatives zu erfahren. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man sich auf das Positive konzentrieren sollte. Eines Tages wird sich dann tatsächlich immer wieder- quasi von selbst- sehr viel mehr Positives einstellen.

Eine meiner Erkenntnisse aus ca. 20 Jahren „täglich einer Stunde Börsenstudium“ ist die, dass es mir erst dann Spaß gemacht hat, nachdem ich mich von all meinen „Hoffnungs- und Zukunfstwerten“ getrennt hatte und mich zu 90% auf „langweilige Aktien“ konzentriere. (Ab und zu ein Optionsschein oder eine Option „beigemischt“ erhöhen die Spannung, wobei es dabei auf das angemessende Maß ankommt.)

Die „Langweiler“ bescheren mir verhältnismäßig geringe Erträge, aber auch nur sehr geringe Verluste. Viele kleine Erträge und keine großen Verluste ergeben nach einigen Jahren „recht ansehnliche Gewinne“. Gleichzeitig stellt sich ein Gefühl der Ruhe und Zufriedenheit ein, zumindest, was die Investments angeht (ansonsten bleibt vieles wie „gehabt“).

Warum auf den 253. „jetzt ganz sicher bevorstehenden Turn Around“ z.B. bei Praktiker setzen, wenn es auch anders geht?

Lange Vorrede, aber jetzt endlich zur heutigen „Langweileraktie“, die mir gerade Freude macht:

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