Nein, nicht „nur“ der DAX befindet sich auf Rekordkurs, auch Novo Nordisk (seit fast einem Jahrzehnt!! Stammgast in meinen Blogs) erklimmt heute ein neues Allzeithoch, zumindest in EUR und der Heimatwährung DKK*. (Hierzu komme ich weiter unten noch.)
Zu den Gründen für eine Fortsetzung des beeindruckenden Langfrist-Trends der Aktie hatte ich mich zuletzt ausführlicher im September geäußert.
Bis heute hat sich daran wenig geändert (außer, dass es nun auch charttechnisch betrachtet sehr gut für die Aktie aussieht).
Geschrieben hatte ich u.a.: “
In der Wochenübersicht vom 10. August hatte ich Ihnen nach der Analyse der neuesten Quartalszahlen geschrieben:
„…Ein Gewinnwachstum von 10-12% p.a. ist für ein Pharma-Unternehmen gut. Dem gegenüber steht eine hohe Bewertung der Aktie mit einem KGV von 25 für 2014. Nun müssen zusätzlich auch neue Medikamente für die Fortsetzung der beeindruckenden Wachstumsstory sorgen. Erst dann dürfte der Aktienkurs wieder durchstarten.“ (WÜ vom 10.8.14)
Und genau diese Fantasie auf die Zulassung neuer Medikamente haben den Aktienkurs von Novo zuletzt beflügelt:
Die Investoren rechnen damit, dass nun bald neue Medikamenten ihre Zulassung erhalten dürften, die eine der Ursachen von Diabetes, das Übergewicht, bekämpfen sollen. Der Markt für Schlankheitsmittel gilt als äußerst Gewinn bringend für die Pharmakonzerne. Wenn man sich aufmerksam umschaut, dann liegen die Gründe nicht auf der Hand, sondern am Pool. Immer mehr Menschen bewegen sich kaum, essen zu viel und bringen zu viel Gewicht auf die Waage. Zu wenig Bewegung, zu viel Zucker und Fett in unserer Nahrung und vor allem zu viel Nahrung, die uns in der westlichen Hemisphäre rund um die Uhr zur Verfügung steht, können den Ausbruch von Diabetes begünstigen. Kein Wunder, dass Experten mit einer dramatischen Zunahme der „Altersdiabetes“ rechnen (bis 2030: 600 Mio. Diabetikern weltweit!!), also des Typs der „Zuckerkrankheit“, an der Mann oder Frau im Laufe des Lebens erkranken kann und die man lapidar auch als „Wohlstandskrankheit“ bezeichnet.
Wenn wir davon ausgehen, dass sich der Lebensstandard vieler heute noch als „Entwicklungsländer“ bezeichneter Staaten an unser Niveau angleichen dürfte, dann könnte diese Epidemie sogar noch schlimmere Ausmaße annehmen.
In Zahlen: Ca. 25 Mio. Patienten, so die Schätzungen, nehmen derzeit die Medikamente von Novo Nordisk ein. Die Dänen haben einen Weltmarktanteil von ca. 50% bei Diabetes-Medikamenten. Sollte der Pharma-Konzern seine Marktführerschaft verteidigen können, dann würde sich ein „Potenzial“ von fast 275 MILLIONEN neuer „Kunden“ innerhalb der kommenden zwanzig Jahre ergeben. Zugegeben, das ist ein Zahlenspiel, das sehr schnell ins Leere laufen könnte, gelänge es den Pharmakonzernen z.B. diese Krankheit endlich zu heilen, woran sogar Novo Nordisk forscht.
Hinzu käme demnächst nun eventuell der Milliarden-Markt für Schlankheitsmittel.
Die Gefahr für den Aktienkurs liegt zweifelsohne darin, dass die Aktie bereits hoch bewertet ist. Sollte ein neues Medikament keine Zulassung erhalten oder sich Nebenwirkungen zeigen, dann könnte das dem Aktienkurs schaden. Wir haben bereits zweistellige Kursverluste an einem Tag erlebt und müssen damit wohl auch in der Zukunft leben können. Doch bislang hat die Aktie selbst nach diesen derben Rückschlägen immer wieder neue Höchstkurse erklommen.
„Begünstigt worden“ ist das wohl zu einem nicht zu unterschätzenden Teil vom Unternehmen selbst:
Novo Nordisk hat immer wieder eigene Aktien zurückgekauft und hat die Dividenden immer wieder erhöht.
Umso weniger Aktien auf dem Markt sind, umso höher ist der Gewinn je Aktie. Der Gewinn je Aktie gilt als eine der wichtigsten Kennziffern, auf die Analysten schauen, wenn sie die Qualität eines Unternehmens bewerten bzw. den „angemessenen Wert einer Aktie“ versuchen zu bestimmen. Mit anderen Worten: Die Aktien von Novo Nordisk, die sich noch auf dem Markt befinden, werden auf diese Weise „fast automatisch“ immer wertvoller.
Derzeit befindet sich Novo Nordisk im Langfristigen Trend Depot. (Das heute ebenfalls ein neues Allzeithoch markiert!)
Gut möglich, dass Novo demnächst auch noch in das „Dividendendepot“ aufgenommen werden muss. (Das heute, toll: Ebenfalls neue Höhenluft einatmet.)
Fazit für heute: Ausgezeichnete Aktien gibt es auf dem Markt wenige und die wenigen werden zudem noch weniger, was uns das Beispiel Novo Nordisk wieder einmal sehr anschaulich vor Augen führt…
Zusatzchance?
… Wer dem EUR nicht traut, findet in Novo Nordisk sogar eine Aktie, mit der man zusätzliche Währungsgewinne erzielen kann, sollte der EUR tatsächlich noch wertloser werden als er es ohnehin bereits ist… (Umgekehrt könnte es Währungsverluste geben, sollte der Euro gerettet werden und zu einer „grandiosen Weltleitwährung“ aufsteigen.)
Angabe nach §34 WPHG: Ich halte noch immer Aktien von Novo Nordisk, die ich nicht verkaufen werden, da ich bereits einen Teilverkauf durchgeführt habe.
Wie immer stellt dieser Blogeintrag keine Empfehlung für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Aktien sind hochgefährlich, wie das Beipsiel Novo Nordisk uns immer wieder vor Augen führt: