Ein Satz geistert durch die Finanzpresse: „Die Elefantenflinte ist geladen und mein Finger zittert bereits am Abzug!“ Wenn man nicht wüsste, dass der Mann, der das so sagte, stets einen eigentümlichen Humor besessen hat und alles Andere als ein Waffenfanatiker ist, der auf einer Safari auf wehrlose Tiere schießt, sondern ein äußerst freundlicher älterer Herr, dann würde man sofort einen gewaltigen Schreck bekommen.
Die Rede ist von Warren Buffett, der mit dieser Äußerung zu verstehen geben möchte, dass seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway auf einem riesigen Cashberg sitzt und nach neuen Investmentmöglichkeiten Ausschau hält.
Dabei hat Warren Buffett in den letzten Monaten sehr viele Aktien verkauft- mit hohen Gewinnen, versteht sich, denn auch das Orakel von Omaha hat im Herbst 2008 (wie wir) Aktien gekauft, kauft er doch vor allem dann, wenn Aktien seiner Meinung nach unterbewertet sind. Mittlerweile sind Aktien bereits wieder (zu) hoch bewertet, so dass es nicht so einfach wie 2008 ist, noch „preiswerte“ Aktien von Unternehmen zu finden, deren Geschäfte sich weiterhin überdurchschnittlich gut entwickeln werden.
Doch bekanntlich analysiert Buffett sehr gründlich und dürfte erneut fündig werden, wobei er seine Aktionäre von Vornherein vor allzu hohen Erwartungen warnt: „Die üppigen Jahre werden bestimmt nie wiederkommen.“ Doch wer den erfolgreichsten Investor der Nachkriegszeit kennt, der weiß, dass Bescheidenheit zu Buffetts wichtigsten Charaktereigenschaften gehört.
Macht es überhaupt einen Sinn, Warren Buffett nachzuahmen und seine jeweils aktuellen Investments sofort zu kaufen?
Nun, da Millionen Investoren beobachten, was er tut und in welche Unternehmen er investiert, werden die Kurse seiner Aktien steigen. Doch sie steigen meist auch dann weiter, wenn Buffett sie bereits verkauft hat, da deren Bewertung zu hoch geworden ist. Das gilt nicht nur für seine Aktieninvestments: Buffett war einer der Ersten, der in das Silber investiert hatte. Seit seinem Ausstieg hat sich der Silberpreis mehr als verdreifacht. Wer also Silber nicht wie Warren Buffett ver- sondern gerkauft hat, der hat hohe Gewinne erzielen können.
Wichtig ist es meiner Meinung nach, sich damit zu befassen, welche Kriterien seiner Meinung nach für ein Investment sprechen. Zu diesem Thema sind bereits zig Bücher erschienen, das alles aufzulisten würde den Rahmen eines Blogeintrags sprengen.
Nur soviel: Wenn man nach dieser Value-Strategie vorgeht, dann wird man auf Werte stoßen, die kaum jemand kennt und die deshalb in den meisten Fällen viele Jahre oder gar Jahrzehnte nicht steigen oder im schlimmsten Fall sogar weiter fallen werden.
Warren Buffetts Werte werden jedoch schon deshalb steigen, weil sie nach seinen Käufen jedem bekannt sein werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund muss er alle seine Transaktionen der US-Börsenaufsicht SEC melden. Doch selbst das verhindert den Kursanstieg nicht und Berkshire wird in vielen Fällen profitieren, wobei es keine Garantie dafür gibt, dass sich eine Aktie, in die Buffett investiert hat, auch weiterhin überdurchschnittlich gut entwickeln wird.
Dabei denke ich z.B. an BYD, die bereits als „Elektroautoaktie“ gefeiert worden war, bevor der Absturz beginnen sollte:
Wer also auf sich alleine gestellt ist, der sollte meiner Meinung nach lediglich „Value-Aktien“ nach den „Buffetschen Kriterien“ kaufen, die sich auch in einem stabilen Aufwärtstrend befinden oder die zumindest eine Bodenbildungsphase abgeschlossen haben und jene auch wieder verkaufen, nachdem sie ihren Aufwärtstrend gebrochen haben.
Nach dieser o.g, sehr kurz zusammengefassten Methode habe ich selbst auch bereits einige Aktien gefunden, die mir hohe Gewinne beschert haben, einige sogar vor Investoren wie Warren Buffett oder George Soros. Ich denke bei Letzteren an Potash, Chesapeake Energy.
Einige dieser Werte befinden sich auf der Beobachtungsliste meines Premium Dienstes oder waren ehemalige Depotwerte. Dabei bringt es meiner Meinung nach sehr wenig, den Stil eines Gurus zu kopieren. Jeder sollte seinen eigenen Stil entwickeln, das Kopieren überlassen wir besser einem uns allen bekannten Freiherren und den Chinesen!
Doch wir können darüber nachdenken, welche Unternehmen für unsere langfristige Anlage in Frage kommen könnten.
So spekuliert das Wall Street Journal darauf, dass Buffett Interesse haben könnte, sich an dem Schweizer Konzern Schindler zu beteiligen, da das Unternehmen in sein „Beuteschema“ passen würde.
Die Aktie von Schindler hatte ich an dieser Stelle ebenfalls schon erwähnt, siehe http://www.aktientagebuchblog.de/schindler-holding-ag-lift-me-up.html
Wie dem auch sei, ich werde an dieser Stelle berichten, welche der zukünftigen Käufe Buffetts bereits im Premium Dienst vorgestellt oder gekauft worden sind. Eine aktuelle „Soros-und eine aktuelle Bill-Gates-Beteiligung“ befinden sich derzeit sogar im langfristigen Trend Depot (Potash ist es nicht!).
Den Premium-Leserinnen und Lesern werde ich jetzt noch eine Aufstellung derjenigen Werte präsentieren, die für Buffett und Co. interessant werden könnten bzw. es bereits sind.
Vielleicht werden Sie Premium-Leser(in)?