Das schwere Erdbeben in Japan hat und erneut sehr dramatisch vor Augen geführt, dass die Atomenergie trotz der Beteuerungen der Betreiber der Kernkraftwerke oder unserer derzeitigen Bundesregierung alles andere als sicher ist. Ein „völlig überraschendes, unvorhersehbares“ Ereignis, mit dem „niemand rechnen konnte“ kann jederzeit eintreten und zu einem „Supergau“ führen.
Aber einmal ganz ehrlich: Ist ein Erdbeben in Japan, auch wenn es noch so katastrophal ist, wirklich so überraschend? Die Japaner rechnen selbst jederzeit mit einem Beben und haben einige Vorkehrungen getroffen, von denen der persönliche Sturzhelm, der immer in greifbarer Nähe aufbewahrt wird, wohl nicht mehr als eine Beruhigungspille ist.
Anders hätte es doch bei den Sicherheitsvorkehrungen für die japanischen Kernkraftwerke aussehen müssen. Dass im Ernstfall die Kühlsysteme ausfallen könnten, darauf hätten die Verantwortlichen doch jederzeit vorbereitet sein und Sicherheitslösungen etablieren müssen??
Wie dem auch sei, wir können nun nur noch hoffen und beten, dass das Schlimmste, also eine nuklearer Supergau, der Millionen Menschen verstrahlen könnte, nicht eintreffen möge.
Jedoch sollte es in unserer Macht liegen, aus unseren Fehlern zu lernen, also entweder die Kernkraftwerke sicherer zu machen, also auf „alles“ vorbereitet zu sein, was passieren könnte, angefangen von einem Erdbeben über einen Flugzeugabsturz bis hin zu einem möglichen terroristischen Anschlag. Wenn man darüber intensiver nachdenkt, dann muss man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass die Kernkraft niemals sicher sein wird und man aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg nun wieder aussteigen sollte.
Das würde voraussetzen, dass die derzeit Regierenden eingestehen, dass sie die falschen Entscheidungen getroffen haben.
Doch hier scheint der Hase begraben zu sein, denn in den letzten Jahren mussten wir erfahren, dass die Politik nicht gewillt gewesen ist, ihre „Fehlentscheidungen“ als solche zu erkennen, diese zuzugeben und zu korrigieren. Egal ob das die Einführung des Euros in seiner jetzigen Form war (der in seiner jetzigen Form nicht gerettet werden kann) oder zuletzt die Verabreichung von E10. An einmal getroffenen Entscheidungen wird festgehalten, die Fehler machen nur die „Anderen“ (selbst der Fall Guttenberg war symptomatisch für jene in den „modernen Politikern“ tief verwurzelte Haltung). Doch für keine mögliche Umkehr ist es jemals zu spät gewesen, zumindest im Hinblick auf unsere Zukunft.
Kein Wunder also, dass heute vor allem die Aktien aus dem Sektor der erneuerbaren Energien, vor allem Solaraktien oder Windenergiewerte zu den Tagesgewinnern zählen.
Sollte man jetzt in diese Werte investieren?
Noch muss man die Rallye bei diesen Aktien als Bärenmarktrallye werten, denn fast alle diese Aktien befinden sich in einem völlig intakten Abwärtstrend.
Solarworld
Q-Cells
Suntech Power
Diese Trends sprechen für sich, sie sagen, dass es unmöglich sein wird, dass Solarunternehmen ihre Gewinne dauerhaft werden steigern können.
Ein wenig besser sieht u.a. der Chart von First Solar aus:
Nach einer Gegenbewegung wie sich heute präsentiert, muss davon ausgegangen werden, dass diese Werte ihre Abwärtstrends erneut aufnehmen werden und sich die Rallye als Strohfeuer herausstellen könnte.
Auf der anderen Seite ist jeder Bullenmarkt in einer Bärenmarktrallye geboren worden. Dabei hat es fast immer „Pivot Points“ gegeben, also z.B. Ereignisse oder Nachrichten, die prädestiniert dafür waren, dass der Markt oder der Kurs eines bestimmten Wertes im Anschluss seine Trendwende eingeleitet hat.
http://en.wikipedia.org/wiki/Pivot_point
In dem Sinne kann man den heutigen Tag durchaus als einen möglichen „Pivot(al) Day“ betrachten und beobachten, ob der jeweilige Kurs oder besser Index (z.B. der PPVX) unter den Tiefs des heutigen Tages schließen wird. Sollte das eintreffen, dann wäre offensichtlich, dass der Markt nicht an die Trendwende glaubt.
Fazit: Wer heute eingestiegen ist, der sollte sich einen (mentalen) Stopp ca. 5% unter das heutige Tief setzen und konsequent verkaufen, sollte der jeweilige Wert mit seinem Schlusskurs darunter schließen.
Mein Favorit ist die Aktie von Vestas, die ich mir bereits nach der letzten Meldung über einen neuen Großauftrag ins Depot gelegt habe und die ich mit einem wie oben beschriebenen Stopp absichere.
Antizyklische Investments gehe ich nur äußerst selten ein, Vestas ist in diesem Jahr der erste antizyklische Versuch.
Wichtig: Dieser Beitrag stellt KEINE Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar!
Angabe nach §34 WPHG: Ich bin im Besitz folgender in diesem Artikel erwähnten Aktien: Vestas Wind Systems, die ich verkaufen würde, sollte mein Stoppkurs ausgelöst werden oder mein Kursziel von 30€ erreicht werden und 25 Aktien von Solarworld, die ich halte, da ich mich ab und zu z.B. auf der HV zum Thema Solarenergie informieren möchte.