Chip, chip- hurrah?

Intel präsentierte gestern nach US-Börsenschluss das beste Ergebnis seiner Unternehmensgeschichte! Wenn das nicht nach einer Krise aussieht?!

Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 0,51 Dollar pro Aktie und übertrifft damit die Erwartungen der Wall Street um 8 Cent. Die Bruttogewinnmarge liegt mit 67 Prozent ebenso über den Erwartungen von 64 Prozent. Der Ausblick auf das dritte Quartal wurde ebenfalls angehoben.

Was aber noch wichtiger ist, ist die Ankündigung des Chip-Giganten, seine Investitionsausgaben von 4,7 bis 4,9 Milliarden auf 5,4 Milliarden Dollar anzuheben. Mit anderen Worten: Wenn die Unternehmen mehr als geplant investieren, dann könnte das Thema „Double Dip“ oder „neue Weltwirtschaftskrise“ vom Tisch sein?

Nun, ganz so einfach würde ich das nicht sehen, denn auch 2008 lieferten die Unternehmen hervorragende Zahlen ab, die Auftragsbücher waren prall gefüllt, von einer Krise konnte also gar keine Rede sein- und am Ende sollten wir doch den schlimmsten Crash ab September 2008 bekommen. Nach wie vor schwebt die Finanzkrise wie ein Damoklesschwert über allem und es kann jederzeit das passieren, was 2008 die Kurse in den tiefsten Keller schickte.

Wie kann man folglich in einem derart unsicheren Marktumfeld agieren?


Nun, ich denke, man muss die immer wieder auftretenden Rallyephasen wie derzeit nutzen, um kurz- bis mittelfristig Gewinne an den Märkten zu erzielen.

Da das Intel-Ergebnis eigentlich fast „mit Sicherheit“ besser als erwartet ausfallen musste, wenn man sich die Umsatzzahlen der großen Konzerne wie Samsung oder HP vor Augen geführt hat, konnte man in den letzten Tagen Chipaktien kaufen, die von der Intel-Nachricht getrieben werden könnten.

Ein Beispiel für eine derartige Aktie ist Dialog Semiconductor, die heute gut zulegen kann und weiter steigen sollte. Warum?

Die letzte heftige Korrektur war nach dem gewaltigen Kursanstieg seit über einem Jahr mehr als überfällig

und wurde letztlich wohl durch das Gerücht ausgelöst, wonach Apple keine Chips für das Strommanagement des neuen iPhones 4 von Dialog einbauen, sondern sich nach einem anderen Anbieter umsehen würde. Am 24. Juni wurde das dementiert und Dialog erhielt den Auftrag über ca. 54 Mio. USD. von den Amerikanern.

Damit ist Apple der Hauptauftraggeber von Dialog Semiconductor mit einem Anteil von ca. 40%.

Doch die Erfolgsgeschichte dürfte bald in die nächste Runde gehen, denn Dialog wird demnächst seine neu entwickelten Chips für Handy-Displays präsentieren, bekannt als Passive-Matrix-OLED-Technologie.

Bis 2014 hat es sich das Management zum Ziel gesetzt, einen Umsatz von 500 Mio. USD zu erzielen. Experten rechnen damit, dass dieses Ziel sehr konservativ abgesteckt sein könnte. Das KGV für 2011 errechnet sich mit 11, der Gewinn könnte jährlich um 25-30% steigen. Eigentlich kann sich der Aktienkurs vor diesem Hintergrund auf Sicht der nächsten zwölf Monate nochmals verdoppeln, mit 1000% wie 2009 rechne ich aber besser nicht.

Mit anderen Worten:

Ähnlich wie bei Intel könnte es demnächst wohl auch bei dem deutsch-britischen Unternehmen Dialog eine Überraschung geben? Am 20. Juli werden die Zahlen veröffentlicht.

Im Internationalen Trend Trading Depot hatte ich gestern noch ein Hebelzertifikat auf Dialog herausgesucht, das seitdem um gut 20% zulegen konnte.


Wenn man den richtigen Riecher hat, kann man- wie im Fall Dialog- seinen Einsatz schnell verdoppeln (natürlich auch einen Totalverlust erleiden, wenn der Markt wie 2008 abstürzen sollte, was niemand wissen kann).

Fazit: Wenn man die immer wieder auftretenden Rallyephasen wie aktuell ausnutzt, dann sind auch kurzfristig immer wieder gute Gewinne möglich- Finanzkrise hin oder her.

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