RWE kaufen oder doch lieber E.On oder Cez?

Wenn man derzeit die zahlreichen Börsenpublikationen durcharbeitet, dann erhält man den Eindruck, als müsse man alle Werte, die 2010 „gut gelaufen sind“,  jetzt sofort verkaufen und in die „noch nicht gelaufenen“ umschichten. Der Wochenverlauf an den Aktienmärkten legt den Schluss nahe, als ob das die Mehrzahl der Investoren umgesetzt hat. Alleine eine BASF verlor ca. 9%- und das, obwohl die Bewertung immer noch sehr niedrig ist und eine recht ansehnliche Dividendenrendite winkt. Ich bin immer wieder gelinde gesagt „erstaunt“, wie kurzfristig man hierzulande an den Finanzmärkten unterwegs ist. Wer den Ertrag eines BASF-Investments  langfristig betrachtet (das hatte ich den Premium Lesern im Premium Blog einmal durchgerechnet) der wird nicht auf eine derart „dumme Idee“ kommen, die Aktie panisch auf den Markt zu werfen. Wie dem auch sei, BASF ist eine DAX-Aktie und damit ist sie eben leider immer wieder diesen irrationalen Aktionen ausgesetzt.

Ähnlich verhält es sich bei den Versorgern RWE und E.On. Hier wird vor allem die politische Karte gespielt und die sieht so aus, dass es eine „Brennelementesteuer“ sowie eine Abgabe für erneuerbare Energien (in China) gibt, wobei die Karten nach der nächsten Bundestagswahl wieder neu gemischt werden könnten (die „Grünen“ kommen aktuell als Stuttgart 21-Gewinner auf gut 20% in den Umfragen. Man hoffe, dass der Bahnhof „oben“ bleibt und „unten“ nicht der Castortransport für die Nutzung des dann überflüssigen Raums sorgen könnte!!)

Wenn ich noch in Betracht ziehe, dass der Trend eher weg von einer zentralen hin zu einer dezantralen Energieversorgung geht, dann erscheint das Geschäftsmodell der großen Versorger eher als „überholt“.

Wer sich angesichts dieser Aussichten in die Aktien von RWE und E.On traut, der muss schon handfeste Gründe für seine Entscheidung besitzen. Hierzu könnte die Zahlung einer ansehnlichen Dividende zählen. Aktuell kommen RWE und E.On auf eine Dividendenrendite von über 6%. Angesichts der mageren Renditen im Festgeldbereich oder gar den Staatsanleihen, in denen man noch das Kursrisiko trägt, ist das sehr attraktiv. Aber genau dieselben Argumente konnten wir vor genau einem Jahr lesen und es ging mit den Kursen von RWE und E.On um mehr als 20% in den Keller. Da tröstet dann auch die gezahlte Dividende nur bedingt über die hohen Kurs-Verluste hinweg.

Wenn ich mir unsicher bin, dann ziehe ich die Trends vergleichbarer Werte zu Rate.

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Flaute oder Sturm?

Die irrationale Börsenphase setzt sich ohne die geringste Unterbrechung fort: Während die Anleger ohne zu zögern oder gar nachzudenken in „sichere“ Staatsanleihen fliehen, die ihnen nach Steuern eine magere Rendite von ca. 0,8% (wenn man die inoffizielle Inflationsrate einrechnet, wohl sogar eine negative Rendite) einbringt, die noch dazu mit dem hohen Risiko eines Kursverlusts von mindestens 20% erkauft wird, investieren die Unternehmen weiter und tätigen eine Übernahme nach der anderen. Gestern wurde gemeldet, dass OEP Smartrac für 20 € je Aktie übernehmen möchte (das könnte noch aufgebessert werden??), auch SMA Solar soll angeblich im Visier von First Solar stehen.

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