Um langfristig an den Märkten Geld zu gewinnen, genügt es eigentlich, jedes Jahr einige Chancen zu nutzen, die einem Miss Börse anbietet. Potash und die Agraraktienhausse war DIE Chance der letzten Wochen und es sieht ganz danach aus, als ob da „noch etwas mehr möglich sein könnte“.
http://www.aktientagebuchblog.de/potash-yara-ks-und-co-kaufen.html
Die Banken überschlagen sich aktuell mit Kaufempfehlungen für die Potash-Aktie. So sieht die UBS ein Kursziel von 170 USD. Da liegt die Vermutung nahe, dass sich die Geldhäuser sofort nach dem Bekanntwerden des Übernahmeangebots durch BHP Billiton mit Potash-Papieren eingedeckt haben, die man jetzt wohl zu höheren Kursen abstoßen möchte?
Doch welche Auswirkungen könnte der Kampf um Potash auf die Märkte haben?
Hier ein Auszug aus meinem Premium Dienst (Ausgabe vom 22.08.10):
Wie investiert ein Unternehmen seine hohen Gewinne? Wird es „sichere“ Staatsanleihen von akut verschuldeten Saaten mit einer langen Laufzeit kaufen, die ca. 3% Rendite (vor Steuern!) einbringen, einen Großteil des Gewinns als Dividende an seine Aktionäre ausschütten, eigene Aktien zurückkaufen, um den Aktienkurs zu stützen oder die Gewinne doch lieber auf einem Tagesgeldkonto bunkern, auf das man 1,5% Zinsen (vor Steuern) erhalten würde?
Was könnte geschehen, wenn die Mehrzahl der Unternehmen wie in der abgelaufenen Berichtssaison in den USA neue Rekordgewinne meldet und deren Aktienkurse nicht wie erwartet steigen, sondern massiv einbrechen, weil die „Frühindikatoren“ einen bevorstehenden Wirtschaftsabschwung signalisieren, die Börsenampel also nicht wie erwartet von gelb auf grün, sondern auf rot umgeschaltet hat?
Nun, es kommt zu dem, was wir in der abgelaufenen Woche „live“ miterleben durften: Diejenigen Unternehmen, denen es sehr gut geht (und das sind weit mehr als gedacht), die zuletzt neue Rekordzahlen in ihrer Unternehmensgeschichte vermelden konnten und die demzufolge über ein hohes Polster an liquiden Mitteln verfügen (und deshalb auch in einem weiterhin sehr schwierigen Marktumfeld darauf bauen können, von den Banken mit Krediten bedient zu werden), sind nicht so dumm, wie die Mehrzahl der Investoren, die „sichere Staatsanleihen“ mit einer kaum erwähnenswerten Rendite kaufen, nein, sie glauben weiterhin daran, dass die Welt nicht untergehen wird, sind vom langfristigen Erfolg des eigenen Geschäftsmodells überzeugt und übernehmen ihre Konkurrenten oder haben dies in ihren Planungen. Die auf diese Weise investierten Mittel sind ihrer Meinung nach am besten angelegt.
So gab der weltgrößte Minenkonzern BHP Billiton (unser ehemaliger Depotwert und aktuell noch im „Abgeltungssteuerdepot“ vertreten) bekannt, dass man den kanadischen Düngemittelkonzern Potash (ebenfalls ein ehemaliger Depotwert und von vielen Premium Lesern für ihr „Abgeltungssteuerdepot“ als langfristige Investition Ende 2008 gekauft) für 38,56 Mrd. USD übernehmen wolle. Potash lehnte das Angebot als viel zu niedrig ab, obwohl es gut 30% über dem durchschnittlichen Kursniveau der letzten Monate und 16% über dem Vortageskurs lag. Mit anderen Worten: Das Unternehmen ist mehr wert als es der Aktienkurs widerspiegelt(e), der Aktienkurs von Potash notierte also in den letzten Monaten viel zu niedrig, so niedrig, dass der Konkurrent nun eine „feindliche Übernahme“ anstrebt. Potash hätte dies verhindern können, indem man z.B. einen Konkurrenten wie K+S übernommen hätte (was ja die Gerüchteküche immer wieder nahe legte) und somit eine derart hohe Marktkapitalisierung auf die Waage gebracht hätte, dass eine feindliche Übernahme nicht mehr ohne Weiteres möglich gewesen wäre. Nun sind sogar bereits 60 Milliarden Dollar im Gespräch, die BHP bereit wäre, für Potash zu zahlen. Wie dem auch sei, wir konnten vom Kurssprung der Potash-Aktie profitieren und mit unserem Discount-Zertifikat auf Potash 26 % Gewinn in 12 Tagen realisieren. Mehr hat das Zertifikat nicht hergegeben, das war der Gewinn, den es unter „normalen“ Bedingungen in einem guten Jahr abgeworfen hätte. Aber wenn es einmal schneller geht, ist wohl auch kein(e) Leser(in) traurig darüber? Doch die nächste Übernahmemeldung folgte auf dem Fuß:
Intel übernimmt das auf Antivirussoftware spezialisierte Unternehmen McAfee für 7,68 Mrd. USD, was einem Aufschlag auf den Börsenwert McAfees vor dem Angebot um 50%!! entspricht. Immerhin ist die Intel-Kriegskasse mit rund 18 Mrd. USD gut gefüllt und McAfee wird demnächst jährlich mehr als zwei Mrd. USD Umsatz beisteuern. Intel wird somit also noch wertvoller und ist bereits jetzt eine Value-Aktie, also eine Aktie, die als „unterbewertet“ gilt und langfristig nicht zuletzt wegen hoher Dividendenzahlungen einen ansehnlichen Gewinn für einen Investor einbringen sollte.
Was bedeutet das nun für uns im Premium-Dienst?
Nun, diese Beispiele verdeutlichen, dass einige (keinesfalls alle!!) Aktienkurse nach den Korrekturen der Jahre 2000-2003, 2008/09 und der seit Januar dieses Jahres andauernden Seitwärtsbewegung noch erhebliches Kurs-Potenzial besitzen. Wenn BHP oder Intel einen Aufschlag von 50% auf den derzeitigen Aktienkurs ihrer Übernahmekandidaten für preiswert halten, dann dürfte dies die Fantasie der Börsianer bald wieder anregen und auch die Aktienkurse anderer, potenzieller Übernahmekandidaten recht bald „anspringen“. Dies könnte die Stimmung an den Börsen wieder beflügeln und zu einem allgemein höheren Kursniveau führen. Aber es wird ebenfalls offensichtlich, dass man selbst in einem übergeordneten langfristigen Bärenmarkt (von 2000-2024??) immer wieder Gewinne erzielen kann, indem man den Markt genau analysiert und die eine oder andere Chance, die er uns offeriert nutzt. Verlieren wird wie in den letzten zehn Jahren lediglich die breite Masse, die sich periodisch vom Markt verabschiedet („Nie wieder Aktien!“) oder auf die an jeder Ecke angepriesenen ganz heißen Spekulationen setzt (Ganz beliebt sind da z.B. undurchsichtige Exploreraktien, Batterieaktien und viele andere potenzielle Verlustbringer aus exotischen Gefilden, deren Geschäftsmodell ohnehin niemand nachprüfen kann).
Gewinnen sollte der Investor, der einer (langweiligen) Strategie wie z.B. der Discount-Zertifikat-Strategie, der Value-Strategie, Dividenden-Strategie oder vielleicht auch unserer langfristig orientierten Trendstrategie folgt.
Hat die Mehrzahl der Börsianer eine Strategie? Aktuell zeigen sich die Börsianer mehrheitlich „überrascht“ über die schlechten Daten aus den USA!! Nun, wenn sie eine Strategie hätten, dann wären sie nicht überrascht, denn alles, was in dieser Woche veröffentlicht wurde, hat sich bereites seit vielen Monaten abgezeichnet. Es ist doch auch niemand überrascht, wenn es im April plötzlich nochmals schneit?! Das gehört doch zum mitteleuropäischen Frühling einfach dazu und wer da in seiner Badehose umherläuft, der darf sich nicht beschweren, wenn er sich ein wenig erkältet.
Wir waren bereits Anfang des Jahres gewarnt, dass der DAX im Jahr 2010 eher seitwärts tendieren dürfte. Im April hatte ich Ihnen an dieser Stelle geschrieben, dass „gute Aktien“ nun nicht mehr preiswert seien und man den einen oder anderen Gewinn realisieren sollte (mit Ausnahme des „Abgeltungssteuerdepots“). Aber auch vor der Gefahr eines Kurs-Einbruchs in China hatte ich Sie an dieser Stelle rechtzeitig gewarnt, da die chinesische Zentralbank einen überhitzten Immobilenmarkt verhindern und somit auf die Liquiditätsbremse treten dürfte. (Zum Immobilienmarkt in China: Hier gibt es tatsächlich eine gigantische Immobilienblase: Der Wert des Häusermarktes liegt bei dem 3,5-Fachen des chinesischen BIP!! Dies übertrifft die 2007 geplatzte US-Immobilienblase und ist lediglich mit der im Jahr 1989 geplatzten Immobilienblase in Japan zu vergleichen!!) Fazit: Die Märkte in China sind mit äußerster Vorsicht zu genießen!! Verkauft wurden folglich die Aktien von China Life und das Zertifikat auf den chinesischen B-Share-Index.
Den Einbruch des Baltic Dry hatte ich Ihnen ebenfalls nicht verschwiegen und tatsächlich folgen jetzt die „unerwartet und überraschend schlechten Daten“ (die uns der Baltic Dry bereits vor Wochen ankündigte).
Nun (während sich viele überrascht zeigen und deshalb handlungsunfähig sind), dürfen wir bereits darüber nachdenken, was nach dem „Double Dip“ also einem vorübergehenden Einbruch der (US?)-Konjunktur (vielleicht einer neuen Rezession) kommen könnte und wie wir strategisch vorgehen könnten, um ähnlich wie mit Potash erneut ansehnliche Gewinne zu erzielen, ohne ein allzu hohes Risiko einzugehen ?“….
Und es zeigt sich noch etwas sehr Wichtiges:
Wer sich (be)ständig mit den Märkten beschäftigt, also eine Strategie besitzt, denjenigen wird Miss Börse auch ab und zu mit einem Geschenk wie in dieser Woche mit den Potash-Gewinnen belohnen, so dass über die Jahre hinweg unterm Strich eine ansehnliche Rendite herauskommen wird, die „deutlich über der in sicheren Staatsanleihen“ liegen wird (Vergessen wir auch die Dividenden nicht, die sich über die Jahre summieren und die wieder reinvestiert zu einem ansehnlichen Vermögen führen werden)…. “ Auszug Ende
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