Es ist unfassbar, was da schon wieder gespielt wird. Die Börse verkommt zu einer reinen Zockerbude, was angesichts eines Dow Jones Standes von vor elf Jahren auch kein Wunder ist, denn hier gibt es nichts zu holen. Wer an der Börse gewinnen möchte, der muss Roulette spielen, also nicht mehr auf irgendwelche fundamentalen Daten schauen, denn diese sind so unwichtig als wollte man das Material der Casinochips analysieren, um zu dem Schluss zu kommen, ob das Spiel erfolgreich oder verlustreich enden würde. Wohin das führt, wissen wir heute: In die Krise. Wenn Märkte nur noch von der Markttechnik bestimmt werden, also alle Casino via Computer spielen, dann kommt genau das heraus, was wir seit der Einführung des Internets erleben mussten: Rallye und Crash wechseln sich in jeder Anlageklasse ab, das Spiel wird unbeherrschbar und steht am Ende im besten Fall Null zu Null für den Spieler und die Bank hat gewonnen. Computer kaufen und verkaufen WERTE innerhalb von Millisekunden, Fundamentaldaten werden da bewusst missachtet.
So geschehen gestern im Land der unbegrenzten Verschuldung, den USA:
Da steigt eine waschechte „Elektroautoaktie“ an ihrem ersten Handelstag um über 40%.
Auch heute springen einige Spieler auf den fahrenden Zug auf und die Aktie steigt nochmals!
Dabei hat Tesla seit seiner Gründung noch keinen einzigen Cent Gewinn erwirtschaftet und hat das wohl auch nicht vor, denn man wird doch wesentlich einfacher Millionär, indem man an die Börse geht und anderen Spielernaturen eigene Aktien verkauft.
Sollte man die Aktie kaufen?
Nun, Spieler sollten das gestern bereits getan haben.
Wie könnte es mit der Aktie mittelfristig weiter gehen? Da eine seriöse Antwort auf diese Frage nicht möglich ist (Wie viel ist die Aktie eines Unternehmens wert, das keinen Gewinn erwirtschaftet? Null oder null, Komma drei?? Oder doch 30 USD??)
Nun man kann eventuell auf die letzte große „Elektroauto-Story“ blicken; die Aktie von A123 Systems:
Ähnlich wie bei Tesla ging es für die Aktie von A123 Systems an den ersten Handelstagen rasant nach oben.
Die Hasardeure überschlugen sich mit Lobeshymnen auf die goldene Zukunft des Batterieherstellers. Inzwischen ist der Batterie der Strom ausgegangen und sie wurde in den Keller verfrachtet. (Gestern wurde sie erneut ans Licht geholt, Tesla rief sie ins Gedächtnis zurück.)
A123 Systems: Das Elektroauto im Keller, da gehört es auch hin. Und dabei wird A123 Systems von großen Konzernen wie General Electric, aber auch der US-Regierung mit Krediten versorgt, so dass eine Pleite eher unwahrscheinlich ist.
Wenn man sich hierzulande die E-Auto-Werbung RWEs ansieht, kommt man zu dem Schluss, als sei das Elektroauto eine Lachnummer, das Vehikel also nur für Komiker geeignet, die an der Ladesäule ihre elektrischen Fuchsschwänze präsentieren wollen. Dümmer geht nimmer?? Ein Bärendienst, den man der Zukunft da erweist.
Benzin ist flüssig, Erdöl ist dickflüssig und das Elektroauto?? (Überflüssig??)
Nun ja, mit Humor wird das vielleicht noch was oder doch nicht?
Ich bin mir sicher, dass „Elektroautoaktien“ das gleiche Schicksal haben werden wie Internetaktien oder zuletzt die Solaraktien: Die Mehrzahl dieser Papiere wird den Anlegern wie zuletzt mit den Solaraktien erneut hohe Verluste bescheren.
Fazit: Wer mitspielen möchte, kann das tun, aber am Ende gewinnt wie im Casino immer die Bank!