Der Schweizer Franken befördert das Dividendendepot auf ein neues Allzeithoch

Nun scheinen die schwarzen Schwäne (Ereignisse, mit denen niemand rechnet) plötzlich im Schwarm über den Märkten zu kreisen:

Nach dem Ölcrash (die Ölpreise können nur steigen, so die Erwartung von 99% aller Marktteilnehmer) stürzte gestern und heute die Börse in der Schweiz ab.

Wer gestern auf die Kurstafeln geblickt hat, der wir sich verwundert seine Augen gerieben haben: Schweizer Aktien notierten trotz des Crashs des SMI  8% und mehr im Plus.

Was ist da los?

Nun, Sie werden es aus den Medien erfahren haben: Die Schweizer Nationalbank hat ihre „Koppelung des Schweizer Frankens an den Euro“ nach drei Jahren aufgegeben.

Sämtliche Interventionen mit dem Ziel, den Franken (CHF) gegenüber dem EUR nicht noch stärker werden zu lassen, werden eingestellt.

Die Folge: Der CHF wertet gegenüber dem EUR massiv auf, die Aktienkurse in Zürich stürzen ab. Negativ ist dieser Währungscrash für die Unternehmen in der Schweiz, da sich ihre Exporte verteuern. Auf der anderen Seite können sie Rohstoffe mit einer „wertvolleren Währung“ billiger einkaufen. Profitieren werden die Bürger in der Schweiz, die noch billiger Waren in den anderen Euro-Ländern einkaufen können.

Negativ ist es für die einheimischen Geschäfte und den Arbeitsmarkt, da einige Unternehmen ins Ausland abwandern könnten.

Erfreulich: Profitieren können auch alle Leser, die vor drei Jahren ein Fremdwährungskonto in CHF angelegt hatten, nachdem wir das Thema im Premium Dienst aufgegriffen hatten.

Für deutsche Anleger (natürlich auch für meine lieben und treuen Leser aus Österreich) bedeutet es in Bezug auf Schweizer Aktien nun leider, dass wir jene halten können, aber besser vorerst nicht neu kaufen, da sie auf Grund des schwächeren Euros nun (zu?) teuer werden und die Schweizer Unternehmen ihre Gewinne wohl revidieren müssen, was zu Abstufungen durch die Analysten und damit Kursverlusten führen könnte…

Schweizer Anleger können hingegen nun europäische Aktien, die in Euro notieren oder US-Aktien billiger einkaufen, was ja auch ein großer Vorteil sein kann.

(… wenn man die „richtigen“ kauft und diese langfristig hält…)

Unser „Dividendendepot“ kann sich in diesen äußerst volatilen Märkten wie der Fels in der Brandung sehr gut halten und erklimmt heute ein neues „Allzeithoch“. Nachdem wir in den letzten Wochen ein wenig unter dem „Ölcrash“ gelitten haben, da unsere „Ölaktien“ gefallen waren, haben wir nun vom gegenüber dem EUR gestiegenen Schweizer Franken profitiert:

divdepot01_17_15

Auch dieser „Crash“ zeigt, dass man sich am besten absichert, indem man sein Depot breit aufstellt (Aktien aus unterschiedlichen Branchen) und vor allem, dass man es international ausrichtet und NICHT nur deutsche Aktien kauft…

Übertreibungen, nicht nur bei Medtronic

Im April hatte ich auf die zahllosen Kurs-Übertreibungen hingewiesen, Aktien steigen auf breiter Front steil in den Himmel.

http://aktientagebuch.blog.de/2010/04/21/bleibt-dabei-8425027/

Das Börsengeschehen wird von Irrationalität bestimmt.

Erstaunlich, dass kaum ein Marktteilnehmer zu erkennen scheint, wann es „wieder einmal so weit ist“, dass der Markt „durchdreht“. Nun, im April „drehte er nach oben durch“ und nun ist er gerade dabei, „nach unten durchzudrehen“. So genügte es heute, dass Medtronic die Gewinn-Erwartungen der Analysten (welcher Analysten eigentlich??) um einen Cent verfehlte, um die Aktie elf Prozent in den Keller zu schicken:

Aber auch der „Gesamtmarkt“ geriet heute kräftig unter Druck, der Dow Jones unterschritt zeitweise die 10.000-Punkte-Marke, der DAX fiel unter 6000 Punkte. Aktuell haben die Investoren Angst vor einer erneuten Rezession, Angst vor Staatspleiten wegen der ausufernden Staatsverschuldung der USA, der PIIGs (Portugal, Italien, Irland, Griechenland) usw. Was tun sie, um sich davor zu schützen?

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