„Der Tag der Aktie“ am 16.03.2015 als Kontraindikator?

Am 22. März dieses Jahres habe ich den Lesern und Leserinnen meines Premium Dienstes anlässlich des ersten „Tags der Aktie“ am 16.03.2015 folgende Zeilen geschrieben:

Sehr geehrte Leserinnen und Leser von Aktientagebuch Premium,

hoffentlich geht das gut: Der am vergangenen Montag veranstaltete „Tag der Aktie“ lockte Scharen von Privatanlegern an die Börse. An diesem Tag konnte man einmal so richtig viel Geld sparen: Wer „DAX-Aktien“ und diverse ETFs auf den DAX kaufen wollte, der musste an diesem Tag keine Transaktions- und Handelsentgelte entrichten. Wie im Schlaraffenland konnte jeder einmal so richtig schön auf Shoppingtour gehen. Die Aktion der teilnehmenden Direktbanken soll Deutschlands Privatanlegern die Anlage in Aktien schmackhaft machen. Angesichts historisch niedriger Zinsen sollte der erste „Tag der Aktie“ dann tatsächlich ein voller Erfolg werden: Die Umsätze seien sechsmal höher als an „normalen Handelstagen“ gewesen, so die Deutsche Börse.

Wiederholt sich damit das Dilemma der deutschen Privatanleger aus dem Jahr 2000, als jene zuletzt „so richtig an den Börsen zugelangt“ hatten?

Wie kann es denn sein, dass jemand nach sechs Jahren gestiegener Aktienkurse jetzt Aktien kauft, nur weil man bei den Gebühren ein paar Euro einsparen kann?

Ehrlich gesagt, ich bin doch erst einmal „erstaunt“ gewesen, um nicht „fassungslos“, „enttäuscht“ oder gar „frustriert“ zu schreiben. Doch alles ist relativ…

Das letzte Mal, dass ich zum Schnäppchenkauf aufgerufen habe, war im Oktober 2008, zugegeben, im Nachhinein betrachtet, sollte das ein paar Monate zu früh gewesen sein. Was hatte ich Ihnen hier im Premium Dienst am 24.10.2008 geschrieben?

Nachfolgend meine Zeilen von „damals“:

Sehr geehrte Aktientagebuch Premium Leserinnen und Leser,

ein Supermarkt wirbt mit dem Slogan: „Einkaufen zu den Preisen von 1998!“ Was werden Sie tun? Werden Sie schnell weglaufen, denn dieses Angebot kann sich doch nur als eine Falle erweisen?

Oder werden Sie zumindest den Markt aufsuchen, um sich vor Ort davon zu überzeugen, was es denn mit dem Angebot auf sich habe? Gehören Sie vielleicht jedoch zu denjenigen, die zwar den Supermarkt besuchen werden, um festzustellen, ob es sich bei den Preisen tatsächlich um jene aus dem Jahr 1998 handeln könnte, aber die dann (wenn es sich tatsächlich nicht als Lüge herausstellen sollte) noch ein wenig abwarten wollen, ob nicht doch noch alles ein wenig billiger werden könnte? Butter für 45 Cent ist doch super, aber noch besser wäre ein Preis von unter 40 Cent. Es lohnt sich bestimmt, geduldig zu sein und auch noch so lange zu warten…

… Oder aber gehören Sie zu denjenigen, die sich schnell auf den Weg machen werden, weil Sie beim Sturm auf die Regale zu den Ersten gehören möchten, die zugreifen, bevor die besten Angebote ausverkauft sein könnten?

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