Ein ziemlich langweiliger Handelstag liegt hinter uns, denn in den USA feiert man heute den Labour Day.
http://en.wikipedia.org/wiki/Labour_Day
Soviel wieder einmal zum Thema „Abkopplung des DAX“ vom US-Handel. Ohne die Amerikaner würde der Handel an den hiesigen Märkten womöglich ganz einschlafen. Sehr gespannt bin ich, wie die Profis aus den USA morgen auf die Nachricht über die „Beilegung des deutschen Atomstreits“ reagieren werden. Heute sprangen die Aktien von RWE und E.ON schon einmal „probehalber“ an.
Immerhin sollen die 17 Atommeiler im Schnitt zwölf Jahre länger am Netz bleiben als bisher geplant, wobei die Laufzeiten entsprechend des Alters der Atomblöcke gestaffelt werden sollen. Die Opposition kündigt unterdes Widerstand gegen den Kompromiss vor dem Verfassungsgericht an. Die umstrittene „Brennelementesteuer“ soll nun auf lediglich sechs Jahre begrenzt werden. Weiterhin ist eine „Abgabe zur Förderung regenerativer Energien“ vorgesehen.
Wie dem auch sei, die Versorger erhalten ein Milliardengeschenk, von dem sie einen kleinen Teil wieder abgeben müssen. Wenn man bedenkt, dass die Kraftwerke bereits abgeschrieben waren, dann wirkt das Gejammer von RWE über die Abgabe für alternative Energien ein wenig wie die Reaktion eines verwöhnten Kindes, das alles bekommt, was es sich wünscht, nur diesmal etwas weniger.
Verstehen kann aber auch ich nicht, warum regenerative Energien jetzt noch gefördert werden sollen, denn schließlich dürfte der Atomstrom die Solarenergie locker ersetzen bzw. sogar überflüssig machen. RWE kündigt bereits an, dass der Strom in Deutschland nicht billiger werde. Anscheinend wird man wohl auch die neuen „Zusatzsteuern“ gerne an die Verbraucher weitergeben.
Meine Idee von letzter Woche, RWE- und E.ON-Aktien zu kaufen, dient nicht zuletzt dem privaten Energie-Hedging, also der Absicherung vor höheren Stromkosten. Die Kurse von E.ON und RWE ziehen bereits heute an. Wenn morgen die Amerikaner auf der Bildfläche erscheinen werden, kann ich mir weiter anziehende Kurse vorstellen.
Positiv sticht auch heute Balda ins Auge. Sicher steigt der Kurs, weil zuletzt Balda-Partner Samsung seine Umsatz-Prognosen für Mobiltelefone anhob; anstelle der geplanten 18 Millionen solle der Absatz nun bei 25 Millionen Stück liegen. Aber auch der Börsengang der Balda-Beteiligung TPK, einem Apple-Zulieferer, soll im Oktober über die Bühne gehen. Dabei wird die Balda-Beteiligung mit 250-300 Millionen US-Dollar im chinesischen Wertpapierprospekt bewertet (ca. 195 -234 Millionen Euro).
Für nur 2,5 Cent/Min Mobil Telefonieren!
Balda selbst ist an der Börse im Moment nur mit rund 200 Millionen Euro bewertet. Mit anderen Worten: Balda wird auf dem aktuellen Kursniveau mit Null bewertet. Das erscheint mir doch etwas wenig, selbst wenn die letzten Zahlen und der Ausblick des Managements nicht gerade überzeugend waren.
All das ist aber nichts Neues, bereits im Juli hatte ich das an dieser Stelle geschrieben http://www.aktientagebuchblog.de/neues-allzeithoch.html und letzte Woche auch nochmals auf die positiven Aussichten von Samsung hingewiesen. („Gestern habe ich mir einmal sämtliche Smartphones in einem Elektronikgroßmarkt angesehen. Wenn ich mir die Geräte von Samsung ansehe, dann frage ich mich, warum man ein iPhone kaufen soll? Nun, wie bei Vielem denke ich da wohl wieder einmal quer??“ http://www.aktientagebuchblog.de/diese-aktien-setzen-ihren-trend-fort.html
Auch eine Balda ist natürlich in meinem Internationalen Trend Trading Depot (ITT) enthalten, die anderen Werte gibt es hier.