Wer hätte das gedacht, nun haben sich die Alles-in-den Boden-Schreiben-Analysten den Ast abgesägt, auf dem sie sitzen.
Sehr auffällig waren im letzten Jahr die Platzierungen der negativen Analysen, z.B. der „Commerzbank“ betreffs Roth&Rau.
Am 11. November hatte ich an dieser Stelle zu Roth&Rau noch geschrieben:
„Wenn also die Umsatzprognose nach wie vor sogar bei 285Mio. Euro liegt, dann kann ich den Kursrutsch ehrlich gesagt so nicht nachvollziehen. Roth&Rau ist eine sehr gute Firma. Vielleicht sollte man im Hause Roth&Rau einmal über einen Rückzug von der Börse nachdenken, also ein Delisting durchziehen?? Es gibt zahlreiche ausgezeichnete Firmen, die keinen Börsengang anstreben und jene wissen, warum.
Wie dem auch sei, es macht wenig Sinn, sich gegen den Trend zu stellen, zumindest bei den „Zukunftsaktien“, wozu auch die Solaraktien zählen.“
http://www.aktientagebuchblog.de/solaraktien-die-sonne-ist-untergegangen.html
Heute klappt es nun mit dem von mir quasi vorausgesehenen „Rückzug der Roth&Rau-Aktie von der Börse“, denn Roth&Rau wird übernommen:
„Der Berner Konzern Meyer Burger plant, für umgerechnet knapp 468 Millionen Franken den deutschen Solar-Maschinenbauer Roth & Rau zu übernehmen. Beide Unternehmen hätten einen Vertrag über einen Zusammenschluss unterzeichnet, teilten die Firmen am Morgen mit. Firmenchef Dietmar Roth und die Gründerfamilien von Roth & Rau hätten ihre Anteile von insgesamt 11,3 Prozent bereits an Meyer Burger verkauft.“ (Quelle und weitere Informationen: http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/meyer-burger-kauft-roth-rau)
Fazit: Damit geht erneut ein ganz hervorragendes deutsches Unternehmen in ausländischen Besitz über, zu einem Teil auch den Analysten, die die Aktie permanent in den Keller geschrieben haben, sei Dank.
Wer hätte die Aktie angesichts dieser Übermacht negativer Analysen auch kaufen sollen? Der Privatanleger kauft ohnehin keine Aktien mehr, was durchaus verständlich ist, langfristig jedoch keine Lösung.
Immerhin hat Meyer Burger erkannt, dass der Markt hier übertrieben hat und diese Ineffizienz der Märkte zum eigenen Vorteil genutzt, wobei ich denke, dass am Ende BEIDE Unternehmen profitieren sollten, denn gemeinsam ist man stärker, nicht nur in einem hartumkämpften und von den Entscheidungen der Politik immer wieder maßgeblich getriebenen Markt. Ich kann mir weitere Übernahmen im Solarsektor vorstellen und werde mich dann gleich einmal damit beschäftigen, wen es als nächstes „treffen“ könnte.
Wie angesichts dieser immer wieder auftretenden Übertreibungen an den Märkten noch jemand an die Theorie der Effizienz der Märkte glauben kann, ist mir ein großes Rätsel.
Die Theorie von der Effizienz der Märkte gehört in eine Mülltonne, die man in einem atomaren Endlager entsorgen sollte.
Es bleibt auch heute leider nur zu konstatieren, dass eine fehlende Aktienkultur langfristig KEINE Investition in die Zukunft eines Landes darstellt- in Gegenteil, unsere Unternehmen gehen nach und nach in den Besitz von Ausländern über- mit allen Konsequenzen.
Auch wenn ich Goldman Sachs nach der Veröffentlichung zahlreicher negativer Machenschaften im letzten Jahr mittlerweile nicht mehr bewundere wie noch vor einigen Jahren, so muss ich doch meinen Hut vor den Analysten von Goldman Sachs ziehen, die 2010 noch zu den wenigen zählten, die den Wert des Unternehmens Roth & Rau erkannt haben und die deshalb bei ihren Empfehlungen „Kaufen“ geblieben sind.