Monster Beverage: Verkaufen oder Korrektur zum Einstieg nutzen?

Wie in jedem Jahr muss man auch heuer wieder damit leben, dass einige unsere „wunderbaren Trendaktien“ heftig korrigieren. „Schnell noch verkaufen, bevor die Kurse noch weiter fallen?“ oder gar „Die Korrektur zum Einstieg nutzen?“

Nun, Patentrezepte gibt es keine. Logisch- man muss in jedem Fall analysieren, warum die entspr. Aktie jetzt Schwäche zeigt. Ein Wert, der monatelang von einem Hoch zum nächsten gesprintet ist, hat sich eine mehrwöchige Pause mehr als verdient. Vor dem nächsten Gipfelsturm wird einfach Kraft gesammelt. Aber es gibt auch „mehr als gerechtfertigte Korrekturen“, die den „Anfang vom Ende eines Trends“ einleiten. Brechen die Umsätze weg? Ist es einem Konkurrenten gelungen, den „Burggraben“ zu durchqueren? (Man denke an die Hersteller von Solarmodulen aus China, die fast alle deutschen Unternehmen dieses Sektors in die Pleite getrieben haben bzw. noch treiben werden. Man denke an Apple, die die Festung Nokia im Sturm bezwungen haben usw.)

Besonders in der Technologiebranche kann jederzeit ein neuer Trend geboren und genauso schnell wieder begraben werden. Besonders gefährdet sind Zulieferer: So kann z.B. Apple seine Zulieferer jederzeit austauschen. Das Argument „XYZ stellt für Apple dieses oder jenes Bauteil her und hat deshalb eine glänzende Zukunft“, kann sich sehr schnell als Stolperfalle herausstellen. Wer z.B. an Apple glaubt, der kauft Apple und keinen der Zulieferer des Unternehmens.

Am Ende muss das Produkt, dass „mein Unternehmen“ herstellt, „verbraucht“, also ständig nachgefragt werden und das nach Möglichkeit auch in einer Krise oder Rezession, denn genau diesen werden wir uns immer wieder konfrontiert sehen. Wer dann z.B. Automobil- oder Maschinenbauaktien hält, die er im Aufschwung oder gar auf dem Höhepunkt der Konjunktur gekauft hat, der wird wohl nie und nimmer auf einen grünen Zweig kommen. Das liegt in der Natur der Sache.

Wenn man diese Gedanken konsequent weiter spinnt, wird man unzählige Aktien aussortieren, die es nicht wert sind, dass man sein Kapital in sie investiert (aktuell machen z.B. „3D-Drucker-Aktien“ die Runde. „Brauche ich einen 3D-Drucker?“ Wird JEDER immer wieder 3D-Drucker kaufen? Nein, dann gibt es auch keinen Grund, die Aktien zu kaufen.)

Welche Werte bleiben am Ende übrig? Heute möchte ich nur ganz kurz exemplarisch auf zwei Werte eingehen:

Green Montain (GMCR) war bis in den Oktober letzten Jahres hinein eine der wunderbarsten Trendaktien am Markt. Die Aktie hatte ich Anfang 2009 in meinem Blog vorgestellt und bis Oktober auch immer wieder als Mutserbeispiel für eine Trendaktie erwähnt.

Trotzdem haben wir sie verkauft, nachdem der Trend nach unten wegbrach.(Ich titelte: „Der Kaffee ist fertig!“)

Der Auslöser für den möglichen Anfang vom Ende des Trends war die Präsentation eines Hedge-Fonds-Managers, der auf das Auslaufen der Patente verwies, die GMCR vor den Angriffen der Konkurrenten schützte.

Nun wildern große Unternehmen wie Starbucks, Kroger, Safeway oder Nestlé im Revier des „Grünen Bergs“.

Der Aktienkurs fällt seitdem von einem Tief zum nächsten. Obwohl die Fundamentaldaten „einladend“ aussehen, die Aktie so „billig wie noch nie“ ist, muss bezweifelt werden, ob der Gewinn nicht bald derart einbrechen wird, dass die Aktie in Zukunft dann wieder „viel zu teuer“ sein könnte. (Grund: Siehe oben.)

Ähnliche Zweifel kommen derzeit auch bei Monster Beverage auf (ehemals Hansen Naturals).

(Auch Monster kommentiere ich seit Jahren in meinem Blog.)

Letzte Woche brach der Kurs von MNST jedoch urplötzlich nach unten aus.

Trendbruch oder Korrektur mit anschließender Trendfortsetzung?

Darüber kann man wie bei GMCR aktuell nur spekulieren. Fakt ist, dass sich Monster-Energydrinks nach wie vor sehr gut verkaufen.

Goldman Sachs sehen die aktuelle Kurskorrektur als Kaufchance mit einem Kursziel von 82 USD (siehe hier).

Doch kann man diesen Einschätzungen trauen (Man denke z.B. an die ständigen Analysen der Aktie von Porsche mit Kurszielen um 100 EUR, Fakt ist, dass dieses Ziel seit Jahren nicht erreicht worden ist oder an die E.On- Analysen, die in den letzten Jahren immer danebengelegen haben.)??  Warum also jetzt MNST kaufen, weil die Goldmänner die Aktie positiv sehen?

Seit vielen Jahren liefert der Getränkehersteller exzellente Zahlen ab, übertrifft die Erwartungen der Analysten und ist sehr solide finanziert.

Das weckt Begehrlichkeiten: Der Konkurrenz ist es noch nicht gelungen, den Burggraben zu durchqueren. Immer wieder gibt es Gerüchte darüber, dass Coca Cola aus diesem Grund die Übernahme „des Monsters“ planen könnte.

Es bleibt einem also im Augenblick nichts Besseres übrig, als weiterhin wachsam zu sein, die neuesten Zahlen (voraussichtlich am 06. August wird das neueste Zahlenwerk veröffentlicht) immer wieder neu zu bewerten und sich von der Aktie zu trennen, sobald der Trend zum Ausstieg rät.

Mr Trend ist der wahre Experte, der sich selten irrt.

Ein Gedanke zu „Monster Beverage: Verkaufen oder Korrektur zum Einstieg nutzen?

  1. Monster Beverage – geht der Trend jetzt wirklich nach unten ?

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