Was soll man von diesem Markt halten?
Wie „beim letzten Mal“, hat die Fed mit ihren gestrigen Aussagen zum Zustand der US-Wirtschaft die Märkte verschreckt. Das ist vergleichbar mit einem todkranken Patienten, der sich wieder sehr gut fühlt, aber dennoch zum Arzt muss, der ihm dann sagt, dass die Krankheit nach wie vor unheilbar und er nicht so recht wisse, was zu tun sei. Im Anschluss wird es dem Patienten wieder schlecht gehen. Es wäre wohl besser gewesen, den Arztbesuch ausfallen zu lassen.
Und so steigt das Gold im Anschluss an die Fed-Sitzung auf eine neues Allzeithoch, was doch nur bedeuten kann, dass das Ende der schlimmsten Finanzkrise, die wir persönlich erlebt haben, noch sehr lange nicht Sicht ist.
Ja, was kann der Arzt nun noch für den Patienten tun?
Nun, ich weiß es nicht, denn ich bin kein Arzt.
http://research.stlouisfed.org/fred2/series/BASENS
Noch mehr Geld wie in den letzten zehn Jahren drucken? Der Chart des gedruckten Geldes steigt steil in den Himmel, so wie der Chart des Goldes. Wird es möglich sein, die Kurve nach links oben zu drehen, ohne dass er in sich zusammenfällt?
Wie kann man sich davor schützen, sollte das System kollabieren?
Nun, Investments in die Aktien werthaltiger Unternehmen, also keine Solaraktien, Elektroauto- oder Batterie-Phantasie-Aktien, defizitäre Biotechs, Explorer-Pennystocks usw. sind jetzt noch möglich. Die Edelmetalle würde ich trotz offensichtlicher Blase noch nicht verkaufen. Aber jetzt noch in Gold investieren?
Da erscheint mir der Kauf physischen Silbers doch ein wenig lukrativer zu sein, denn Silber ist in der Medizin, Elektrotechnik, Elektronik usw. unabdingbar.
Silbermünzen würde ich den viel zu schweren Silberbarren den Vorzug geben.
Beim Gold muss man für den Ernstfall mit einem staatlichen Verbot rechnen wie das in der Geschichte bereits der Fall war. So hat u.a. Franklin D. Roosevelt unmittelbar nach seiner Amtsübernahme im Jahr 1933 den privaten Goldbesitz in den USA verbieten lassen. Rein zeitlich würde sich selbst das mit der aktuellen Finanzkrise decken, denn in spätestens drei Jahren dürfte die nächste Rezession vor der Tür stehen (wenn nicht schon früher). Dass das System diese dann überleben wird, ist zumindest sehr fraglich, es sei denn, die Politik wird bis dahin gehandelt haben, was ich mir nicht so richtig vorstellen kann. Anstatt „Mehr netto vom Brutto“ gibt es erst einmal eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge. Weitere Steuer- und Abgabenerhöhungen werden folgen.
Und ob die Banken mit einer etwas höheren Eigenkapitalquote weiter zocken oder mit einer niedrigeren, wird im Ernstfall a la Lehman keinen großen Unterschied machen, vor allem, wenn man bedenkt, dass die US-Banken in der letzten Krise über eine höhere Quote als die hiesigen verfügten. Der Aufbau einer „Finanzindustrie“ war wohl der größte Fehler der Nachkriegszeit. Wie kann man Geld aus dem Nichts erschaffen, also Werte? Da könnte man auf die Idee kommen, eine Luftindustrie zu erschaffen.
Basel III dürfte sich als Placebo erweisen, vielleicht wird die Tablette helfen, vielleicht aber auch nicht.
Wenn man sich den langfristigen Kursverlauf der Aktie des deutschen Primus ansieht, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, die Aktie konsequent zu meiden. Die Aktie der Deutschen Bank notiert in etwa auf dem Niveau von 1996. DB-Aktionäre haben vor allem eines verdient: Mitleid. Trotzdem hat die Deutsche ihre Kapitalerhöhung als erste durchgezogen, wodurch man z.B. einer Rating-Abstufung zuvorkäme. Andere Institute werden nach einer Abstufung höhere Zinsen zahlen müssen, wobei mit Zinserhöhungen eher nicht zu rechnen ist.
Wie dem auch sei, Bankaktien bleiben für die kommenden zehn Jahre absolutes Tabu.
Dann vielleicht eher richtige Casinoaktien?
Wynn Resorts: Hotelanlagen mit Casinos.
Das Wynn Las Vegas ist „ein Luxushotel auf dem Las Vegas Strip mit 2716 Hotelzimmern und Suiten, einem Casino, 22 Verpflegungsstellen, einem 18-Loch Golfplatz, einem Ferrari und Maserati-Händler und einem Einkaufscenter. Das zweite Hotel befindet sich in Macau und hat derzeit 600 Zimmer und Suiten, ebenfalls ein Casino, fünf Restaurants, einen Gesundheitsclub, Pool, Spa, Lounges und ein Einkaufscenter.“
(Quelle: comdirect)