Gold auf Allzeithoch, eine Blase?

Während die Aktienmärkte sich kurz vor ihren wichtigen Widerstandsmarken an der oberen Begrenzung ihres seit fast einem Jahr bestehenden Seitwärtstrends festgebissen haben, hat es das Gold schon einmal vorgemacht, wie man nach oben ausbricht.

Eigentlich bedeutet ein stark steigender Goldkurs, dass sich die Finanzkrise nochmals verschärfen müsste, jedoch ist das Gold nun nichts weiter als eine weitere Anlageklasse, die (ähnlich wie Indizes oder Aktien) über die Terminmärkte in die eine oder andere Richtung getradet wird. Das Gold ist also im großen Finanzcasino am Spieltisch angekommen, wo die Spieler die Jetons heute nach oben geworfen haben. Folglich hat das Gold seinen Status als Krisenwährung, sicherer Zufluchtsort oder was auch immer über das Gold geschrieben wird genau durch das, wovor es angeblich schützen soll verloren, nämlich durch die Finanzkrise.


Ob Gold weiter steigen wird, wird wohl in Zukunft zum größten Teil von den Spielern anhängen, weniger von der physischen Nachfrage. Auf alle Fälle bleibe ich in Bezug auf das Gold eher kritisch, technisch gesehen und sicher auch von der inzwischen fast schon euphorischen Stimmung her ähnelt das einer Blase. Ähnlich wie in jeder Blase wird man sich mit derartigen Meinungen kaum Freunde machen- so war das auch im Jahr 2000, wenn man sich negativ zu den Übertreibungen am Neuen Markt geäußert hatte. Lediglich André Kostolany hat das ausgesprochen, was niemand hören wollte: „Am Neuen Markt wird es ein Blutbad geben.“

Er wies auf „das Spiel mit gezinkten Karten“ hin, auf die seiner Meinung nach „Manipulation der Kurse“. Nun, bis heute hat sich daran nichts Wesentliches geändert (auch heute gab es wieder eine Depotaufnahme eines Finanzmagazins.)

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Interessant auch, wie alles abgewiegelt wird, um dem alten Mann zu zeigen, dass „diesmal alles ganz anders“ sei.

Was würde er zum explodierenden Goldpreis sagen? Was wird man in einigen Jahrhunderten über uns in den Geschichtsbüchern schreiben? (Man investierte sein Geld aus Angst vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems in ein Metall, das man mühsam zu Tage förderte, es unter hohen Temperaturen schmolz, um es im Anschluss in einem Tresor wieder wegzusperren, damit es das Licht der Welt genau wie vor seiner Schmelze nicht erblicken sollte. Ja, es gehört schon eine Menge Schwarzmalerei dazu, um sich über den ungebremst steigenden Goldpreis wirklich zu erfreuen.

Wenn ich mir dagegen die Charts der Solaraktien und der der Versorger wie E.On oder RWE ansehe, dann kann das eigentlich doch nur bedeuten, dass wir in Zukunft keine Energie mehr benötigen, da wir in Höhlen hausen werden und uns am Glanz des Goldes erfreuen. Viel mehr werden wir dann wohl nicht mehr besitzen?

Deshalb heute:

Song of the day

VIDEO of the day

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