Fielmann zeigt: Trendfolge am deutschen Aktienmarkt ist nur bedingt zu empfehlen!

An dieser Stelle gehe ich ja kaum auf den deutschen Aktienmarkt ein. Der Grund ist der, dass ich vor allem trenfolgend investiere, was jedoch keinesfalls bedeutet, dass ich mich nicht ab und zu in mein Gegenteil verkehren würde.

Der deutsche Aktienmarkt wird von zyklischen Werten dominiert, die bereits bei dem kleinsten Verdacht auf eine Konjunkturabkühlung „vorsorglich“ in ihren Kursen einbrechen. Über die Terminmärkte werden dann nach und nach auch alle anderen, weniger zyklischen Werte nach unten gezogen, so dass sich am Ende kaum eine Aktie dem negativen Trend entziehen kann.

Hinzu kommt, dass die Kurse maßgeblich von den Transaktionen ausländischer Investoren bestimmt werden. André Kostolany pflegte immer darauf hinzuweisen, dass jene mehrheitlich kurzfristige Gewinnziele verfolgen und weniger langfristig engagiert bleiben wollen.

Sehr anschaulich hat man dieses Dilemma im August letzten Jahres verfolgen können, als das Geld massiv aus Europa abgezogen worden war. (Siehe hierzu http://aktientagebuch.blog.de/2011/07/27/brechen-mdax-aktien-11555416/)

Meine Konsequenz- auch im Hinblick auf die Aktie von Fielmann lautet demzufolge:

1. Negiere Trendkaufsignale am deutschen Aktienmarkt so gut es geht, handle hier besser antizyklisch.

2. In „fortgeschrittenen Marktphasen“ wie zuletzt Anfang 2011 sollte man sich dann auf die Verkäuferseite begeben. So habe ich im letzten Jahr im ITT von Januar bis Mai fast alle mittelfristigen Positionen am deutschen Aktienmarkt geschlossen (Verkäufe Axel Springer, Leoni, GEA Group, Lanxess usw.)

Im Langfristigen Trend Depothabe ich in diesem Jahr bislang lediglich eine deutsche Aktie gekauft und werde, wenn überhaupt- erst nach einer Korrekturphase über neue Käufe nachdenken.

Letzte Woche hatte ich an dieser Stelle noch über die Aktie von Fielmann geschrieben, die ein neues Allzeithoch erklimmen konnte, obwohl es eigentlich lediglich eine negative Nachricht gegeben hatte.

Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich das Kaufsignal besser missachte und abwarte. Den Call-OS habe ich auch dort belassen, wo er war, nämlich auf meiner Beobachtungsliste.

Gut so, denn heute stürzt die Aktie von Fielmann bereits ab:

 

(Der auf die Beobachtungsliste gesetzte Fielmann- OS bricht aktuell 20% ein, liegt jedoch immer noch ca. 6,5% im Gewinn, da die Vola nun massiv anzieht und der OS auf diese Weise teurer wird. Diese Gelegenheit können eher kurz- bis mittelfristig Orientierte zum Verkauf nutzen, da weitere Kursverluste für die Aktie zu erwarten sind und die Vola wieder fällt, wenn die Aktie erneut steigt. Bis der OS dann wieder durchstartet, wird einige Zeit vergehen. Das gilt übrigens auch für Optionen.)

Die heute gemeldeten Unternehmenszahlen der Optikerkette lagen „ein wenig unter den Erwartungen“, was genügte, dass sich viele sofort aus der Aktie zurückzogen. Heute Nachmittag dürften dann noch einige Leerverkäufer hinzukommen und perfekt ist die Kurskorrektur.

Zu den Zahlen siehe u.a.: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2180619/Jahresbilanz-Fielmann-optimistisch-Anleger-enttaeuscht.html

Der Vorstand von Fielmann blickt jedoch weiter und sieht für die Zukunft steigende Marktanteile.

Fazit: Wer keine rosarote Brille trägt, der genießt den (ob mit oder ohne Fielmann-Brille auf der Nase) für zukünftige Börsenerfolge am „hießigen Markt“ unentbehrlichen Weitblick, nutzt Korrekturphasen antizyklisch zum Einstieg und negiert prozyklische Kaufsignale.

Die Fielmann-Aktie werde ich ab sofort genauer beobachten, denn ab ca. 65 EUR ist sie für mich langfristig ein ganz klarer Kauf.

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