Ende des Aufschwungs?

Wenn man die heutigen Kursreaktionen dies- und jenseits des Atlantiks analysiert, kommt man zu dem Schluss, dass es das mit dem fast schon ein wenig aufdringlich propagierten Aufschwung schon wieder gewesen sein könnte.

Nun, die US-Wirtschaft schwächelt, die Fed stützt diese, Börsianer hatten sich jedoch noch mehr frisches Geld gewünscht, was in die Wirtschaft fließen müsste. Ja, dazu kann man nun stehen wie man will, aber genau das hat zehn Jahre lang nicht geholfen, im Gegenteil, die Immobilienblase ist genau das, was die „Druckerpressen“ nach dem Platzen der Hightechblase im Jahr 2000 auf die Beine gestellt haben. Dass diese platzen musste, ist einem Gesetz der Schwerkraft zuzuschreiben, das da heißt, dass jeder Höhenflug irgendwann zu Ende ist und das Flugzeug auf der Erde landen wird. Und genau das passierte 2007. Dass das Platzen der Immobilienblase in eine Finanzkrise münden würde, damit konnte man rechnen, dass die „reale Wirtschaft“ in die Krise abdriften würde, wurde lange Zeit verneint- aber es ist dann doch passiert. Was aktuell fehlt, ist das Vertrauen, dass das nicht erneut passieren wird. Nun, ich denke, dass wir noch nicht so weit sind, Vertrauen zu schaffen dauert seine Zeit, es zu zerstören, geht ganz schnell. Folglich wird es wohl nicht zu einem „Double Dip“ kommen, denn wir dürften uns bereits (bzw. sich die US-Wirtschaft) mitten in diesem erneuten Abschwung befinden?? Bisher war es doch immer so, dass monatelang darüber gestritten wurde, ob es eine Rezession geben würde oder nicht. Im Nachhinein stellte sich dann leider immer heraus, dass die Rezession bereits beim ersten Auftauchen des bösen R-Wortes in den Medien begonnen hatte.

Weiterhin werfen die im November stattfindenden US-Kongresswahlen ihre Schatten voraus. Die Stimmung in den USA ist eindeutig „anti-Obama“, die Euphorie ist in Wut und Verzweiflung umgeschlagen, also denjenigen Eigenschaften, die den Amerikanern eher fremd sind, ist man doch von Natur aus Optimist. Die Amerikaner hatten gehofft, dass sich ihre Lebensverhältnisse verbessern würden- das genaue Gegenteil ist jedoch eingetreten, sie haben sich weiter verschlechtert, die Arbeitslosigkeit ist auf ein Rekordhoch gestiegen, die Lage ist dramatisch:

Über 100 US-Banken sind in diesem Jahr schon pleite gegangen, 3,8 Millionen Immobilienbesitzern dürfte in diesem Jahr die Zwangsvollstreckung drohen und das trotz der staatlichen Stützungsmaßnahmen. 40,5 Millionen US-Bürger sind inzwischen von Lebensmittelmarken abhängig, 33 der 50 US-Staaten können die Arbeitslosenunterstützung nicht mehr zahlen…
Der Krieg in Afghanistan könnte zu einem zweiten Vietnam werden, mit ähnlichen Konsequenzen.
Für Aufsehen sorgte auch die Ankündigung Arnold Schwarzeneggers, 200.000 Staatsangestellte in den
unbezahlten Zwangsurlaub zu schicken, da sie Kalifornien nicht mehr bezahlen kann.

Fazit: Wir müssen höchstwahrscheinlich überlegen, wie lange der „Double Dip“ dauern könnte und wie tief die Kurse bis dahin noch fallen könnten und ob des vielleicht sogar Werte gibt, die es weniger hart treffen dürfte.

Auf alle Fälle sehe ich wie zuletzt 2008/09 nochmals gute Kaufgelegenheiten auf uns zukommen, die es zu nutzen gilt, denn es dürften dann die letzten großen Chancen sein, bevor der nächste Aufschwung dann tatsächlich einsetzen und der DAX auf 9000 oder gar 10.000 Punkte steigen wird (um im Anschluss erneut abzustürzen??). Folglich muss man nun die sich bietenden Chancen unbedingt nutzen, bevor der Zug erneut abfährt.

Die Aktien der weltbesten Unternehmen werden wieder steigen, sie in einem „double dip“ zu kaufen, kann kein Fehler sein, auch wenn man das Kurstief wie zuletzt 2008 nicht treffen wird. Nichts und niemand kann einem dabei helfen, es dann doch zu tun, am wenigsten die 200-Tage-Linie!

Auf alle Fälle sollte uns ähnlich wie zuletzt 2008 ein heißer Herbst bevorstehen. Aber vielleicht sehe ich das auch zu pessimistisch (oder zu optimistisch, denn ich hoffe auf gute Kaufkurse)??

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