Über die McDonald’s-Aktie habe ich seit mehreren Jahren kaum etwas Positives gelesen. Fundamental sieht es für das Unternehmen mau aus; die Umsätze und Gewinne fallen seit vielen Quartalen …
Die „Charttechniker“ sehen keinen Grund, warum man die „trendschwache Aktie“ kaufen sollte…
Ich habe sie trotzdem im Dividenden-Depot behalten. Das Unternehmen hat sich immer wieder „neu erfunden“ und warum sollte das „diesmal anders“ sein?
Zugegeben, das mag eine naive Einstellung sein und für die meisten Investoren sicherlich kein Grund, eine „lahme Ente“ wie diese zu halten oder gar neu einzukaufen. Zuletzt wurde die Spitze des Unternehmens neu besetzt, CEO Don Thompson musste im Januar seinen Hut nehmen. „Neue Besen kehren gut“, heißt ein altes Sprichwort…
Und es hat den Anschein, als ob der „Fast-Food-Dino“ wieder einen neuen Trend erkannt hat, der demnächst womöglich den „Turn Around bei den Fundamentaldaten“ in den USA einläuten könnte:
„Breakfastarians“ werden in den USA liebevoll Konsumenten genannt, die mehrmals am Tag frühstücken bzw. über den Tag verteilt mehrmals das essen, was man so zum ersten Mal des Tages zu sich nimmt. „Wie bitte?“, habe ich mich gefragt, „das soll ein neuer Trend sein“? In einer Umfrage von YouGov BrandIndex haben tatsächlich 41% der „Breakfastarians“ angegeben, dass sie „das nächste Mal bei ‚McDonald’s‘ frühstücken möchten…“
Damit liegt McDonald’s, was die Beliebtheit bei den „Frühstückern“ angeht, vor seinen Konkurrenten (Subway: 34%, DineEquity Inc’s: 32%, Burger King: 27% oder Starbucks: 26%).
Ist das eine Meldung, die für (potenzielle) Investoren wichtig ist?
Nun, man sollte bedenken, dass ca. 25% des Umsatzes von MCD weltweit und ca. 40% des Gewinns, alleine innerhalb der Vereinigten Staaten, mit dem Frühstücksgeschäft generiert werden…
… Doch zeigt mir diese Meldung hauptsächlich, dass sich der Dino tatsächlich immer wieder etwas Neues einfallen lässt, seine Konkurrenten (durch neue Angebote) abhängen kann- und sicherlich weiter wachsen wird.
Was „Chartisten“ nicht interessiert:
Betrachte ich den Langfrist-Chart, in den ich die ausgezahlten Dividenden einrechne, dann hat MCD heute sogar ein neues Allzeithoch erklommen!
Wen interessiert es? Wer investiert langfristig in langweilige Aktien wie MCD? Ist „das Einfache“ zu kompliziert? Kann eine einfache Strategie („Gute Aktien“ kaufen und behalten) langfristig zu hohen Gewinnen führen? Kann man sich auf diese Weise eine „sinnvolle Altersvorsorge“ aufbauen?
Sicherlich werden nicht alle Aktien immer weiter steigen. Doch einige tun es. Diese zu identifizieren- und vor allem zu behalten, das ist nicht einfach. Und es gibt sicherlich keine Patentrezepte dafür, welche man besser verkaufen sollte und welche- trotz längerer Durst-Strecken- weiter behalten (ich denke exemplarisch an RWE, die vor zehn Jahren als grundsolide Langfrist-Aktie galt und heute ein neues 17-Jahres-Tief markiert…). Sollte man tatsächlich „eine Aktie wie diese“ nun weitere 17 Jahre halten und immer wieder hoffen, dass sie doch eines Tages neue Höhen erklimmt?
Das Fazit kann nur lauten, dass das Investieren eher einer Kunst als einer Wissenschaft gleicht…
Na ja, etwas Fleiß, die „besten Langfrist-Aktien“ zu identifizieren, zu erkennen, wann man die eine oder andere doch verkaufen sollte, sich nicht nur im eigenen Land nach langfristig aussichtsreichen Werten umzuschauen, … das alles gehört ebenfalls dazu wie ein wenig Glück und Durchhaltevermögen…
Das sind einige der Zutaten für das nächste Depot.
Angabe nach §34 WPHG: Ich halte aktuell weiterhin Aktien von McDonald’s. Dieser Eintrag stellt wie immer keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.