Aixtron: Kursziel 5 Euro?

Es ist immer wieder sehr schade, wenn man sieht, welche Aktien vor allem die Privatanleger kaufen. Dass z.B. eine Aixtron auf Private einen geradezu magischen Zauber ausübt, konnte ich nie verstehen.

Als alle dann Aixtron kaufen wollten, habe ich in meinem Tagebuch gewarnt und geschrieben:

„Aixtron verkaufen?
19. Januar 2011
Heute werden an den Märkten Gewinne mitgenommen, wie man so schön sagt.
Da fällt es ein wenig schwer, den Überblick zu behalten.
Bei einigen Aktien zeigt es sich jedoch, dass jene ihrem vorläufigen Höchstkurs langsam, aber sicher näherkommen und dass das Risiko höher ist als die Chancen oder das „Restpotenzial“, das diese Werte noch besitzen.
Eine Aktie, in die ich mich jetzt nicht mehr „hineinwagen“ würde, ist die Aktie von Aixtron.
Heute gerät Aixtron mächtig unter Druck, wobei eher die negativen Nachrichten seitens der Konkurrenten Cree und LED lighting für Abgabedruck sorgten. Cree ist aktuell ca. 14% im Minus, der Trend steht auf der Kippe, ich würde hier nicht mehr einsteigen, sondern in der nächsten Gegenbwegung aussteigen.

Die US-Unternehmen klagen über eine schwächere Nachfrage aus Asien. Cree erwirtschaftet ca. 35% seines Umsatzes in China. Negativ schlägt die Nachricht ein, wonach China sein LED-Straßenbeleuchtungsprogramm stoppen möchte, da die
vorgeschriebenen Qualitäts- und Sicherheitsstandards nicht eingehalten würden.
Auch dieses Beispiel zeigt, wie fragil ein Aufschwung ist, der sich darauf stützt, dass China „unsere“ Waren und Dienstleistungen ohne nachzudenken und konkrete Forderungen zu stellen, immer stärker nachfragen dürfte.
Bisher ist es jedoch immer so gewesen, dass eine hohe Inflationsrate in China der Grund dafür gewesen ist, dass es im Anschluss mit der Weltwirtschaft wieder abwärts ging. Genau diese Konstellation finden wir aktuell vor, so dass eine Fortsetzung des Aufschwungs XXL doch eher unwahrscheinlich ist. Wenn alles bestens läuft, dann liegt es näher, dass es demnächst wieder etwas weniger xxl-mäßig laufen könnte.
Das Fazit muss lauten, dass man jetzt damit beginnt nachzudenken, welche Werte sehr stark von der Nachfrage aus China abhängig sind und jene verkauft ohne auf deren Bewertung zu schauen, denn die Bewertungen waren auch im Jahr 2008 noch nicht zu hoch und trotzdem sollte es mit den Aktienkursen massiv in den Keller gehen.
Da Aixtron ca. 90% seines Umsatzes in Asien erwirtschaftet, ist das Unternehmen sehr stark von der Gnädigkeit Chinas abhängig. Ich würde jede Gegenbewegung der Aktie nach oben in den kommenden Wochen zum Realisieren der Gewinne nutzen.“ Ende meines Tagebucheintrags vom 19.01.2011
Den gesamten Beitrag lesen HIER

Und so sollte es nach dem 19.01.11 mit der Aktie weitergehen:

aixtron09_15_11

Fazit: Schlechte Aktien bleiben schlecht und wer sie kauft, wird langfristig Verluste an den Aktienmärkten erzielen.

Sehr witzig sind aber auch einige Analysen der Banken:

Zitat: „Die Investmentbank Equinet hat Aixtron nach einer gekappten Prognose von ‚Buy‘ auf ‚Reduce‘ abgestuft und das Kursziel von 27,00 auf 11,00 Euro mehr als halbiert. Analyst Adrian Pehl sprach in einer Studie vom Donnerstag von einer ‚massiven Gewinnwarnung‘, die sogar aus Sicht der Skeptiker eine negative Überraschung darstellen dürfte. Er habe zwar mit einem vorsichtigen Szenario gerechnet, nicht aber mit einer so deutlich negativen Überraschung.“ (Quelle: http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-09/21360628-analyse-flash-equinet-senkt-aixtron-auf-reduce-und-ziel-auf-11-euro-016.htm)

Ja, da frage ich mich, wie man Aixtron immer noch mit einem Kursziel von 27 EUR einschätzen konnte?? Hätte man doch besser im Januar bereits eine Verkaufsempfehlung geben sollen?

Besonders traurig stimmt mich diese Analyse vom 31.03.11:

„Exane BNP Paribas belässt Aixtron auf ‚Outperform‘ – Ziel 41 Euro
Exane BNP Paribas hat Aixtron nach dem Erdbeben in Japan auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 41,00 Euro belassen. Das Risiko einer deutlich sinkenden Nachfrage bei den Halbleiterproduzenten und damit einhergehend auch bei den Halbleiterindustrie-Ausrüstern sei insgesamt sehr gering, schrieb Analyst Steve Babureck in einer Branchenstudie vom Montag.“ (Quelle: http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-03/19697406-exane-bnp-paribas-belaesst-aixtron-auf-outperform-ziel-41-euro-322.htm)

Wie bitte? Ein geringes Risiko bei Halbleitern? Das schlägt dem Fass den Boden aus. Nichts auf der Welt ist zyklischer als das Halbleitergeschäft, wenn man vom Maschinenbau oder der Automobilindustrie einmal absieht.
Das Fazit muss auch heute lauten:
Wer selbst nachdenken kann, ist klar im Vorteil (auch wenn er immer wieder einmal Denk-Fehler machen wird.)
Und ich bleibe dabei, dass man die Veröffentlichung von Analysteneinschätzungen verbieten sollte. Diese Leute scheinen im Casino zu sitzen, wo sie ihre Kursziele auswürfeln.

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